Paris. Julian Draxler, Thilo Kehrer und Eric Maxim Choupo-Moting: Drei Ex-Schalker spielen bei Paris St. Germain - Kehrer ist besonders wichtig.
Der FC Schalke 04 schlittert von Woche zu Woche tiefer in die sportliche Krise, beim franzöischen Meister Paris St. Germain schwimmen hingegen zurzeit gleich drei ehemalige Schalker auf der Erfolgswelle: Sowohl Thilo Kehrer (23) und Julian Draxler (25) als auch Eric Maxim Choupo-Moting (28) haben sich im System von PSG-Trainer Thomas Tuchel etabliert – und sind maßgeblich am Erfolg des französischen Hauptstadtklubs beteiligt.
Kehrer im Hinspiel mit Gala-Auftritt
Am Mittwochabend könnte PSG im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Manchester United vor heimischer Kulisse das Ticket für das Viertelfinale lösen. Und die Chancen darauf stehen alles andere als schlecht: Auch ohne ihren verletzten Superstar Neymar gewann PSG das Hinspiel in Manchester nicht unverdient mit 2:0 – und steht bereits, so schreibt es die Tageszeitung „Le Figaro“, mit „einem Fuß und vier Zehen“ in der nächsten Runde.
Wichtig beim Rückspiel werden heute vor allem zwei, die schon in Old Trafford vor drei Wochen in der Startelf standen: Julian Draxler, seit nunmehr zwei Jahren für Paris St. Germain am Ball, und Abwehrspieler Thilo Kehrer, der erst im vergangenen Sommer für 37 Millionen Euro von den Königsblauen nach Paris gewechselt ist.
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„Mit seiner Geschwindigkeit und Zweikampfstärke, vor allem in der Luft, kann er jedem Gegner den Zahn ziehen“ – das waren Tuchels Worte zu Thilo Kehrer nach dessen Gala-Auftritt im ersten Duell mit ManUnited. Kehrer hatte auf der rechten Abwehrseite zum Beispiel Anthony Martial das Leben schwer gemacht.
Solch fehlerlose Partien zeigte der 22-Jährige im Pariser Abwehrverbund zuletzt immer häufiger. Und unter Tuchel hat er einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Spielern: Das Schalker Eigengewächs ist variabel einsetzbar. Mal stellt ihn der Trainer als Rechts-, mal als Innenverteidiger auf. Auch im defensiven Mittelfeld ist Kehrer bereits aufgelaufen.
„Ich bin jung und total offen, will mich entwickeln, ohne mich unter extremen Druck zu setzen“, sagte Kehrer dieser Zeitung im vergangenen Oktober. Dabei helfe ihm vor allem Tuchel. „Entspann dich. Erwarte nicht zu viel von dir“, habe der 45-Jährige ihm gesagt. In 15 von 18 Pflichtspielen stand Kehrer 2019 in der Startelf – und ist aus dieser wohl auch erst einmal nicht wegzudenken.
Draxler zieht die Fäden im Mittelfeld
Ähnliches gilt für Mittelfeldspieler Julian Draxler. Der 25-Jährige, der nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg im Januar 2017 nicht immer einfache Zeiten beim französischen Meister erlebte, wird im linken und zentralen offensiven Mittelfeld aufgeboten, mit seiner starken Technik und Ruhe am Ball leitet er immer wieder gefährliche Offensivaktionen ein. Noch vor rund einem Jahr wurde Draxler mit einem Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht, weil er bei den Parisern nur selten zum Zuge kam. In der laufenden Liga-Saison indes kam er nur bei vier von 27 Partien nicht zum Einsatz.
Ganz anders gestaltet sich die Rolle von Eric Maxim Choupo-Moting. Der 28-jährige Mittelstürmer, der zwischen 2014 und 2017 in 106 Einsätzen 22 Tore für Königsblau erzielte, kommt unter Tuchel zumeist von der Bank – das allerdings beständig. In 23 Pflichtspielen erzielte er ein Tor.