Gelsenkirchen. Schalke-Trainer Tedesco darf in Bremen auf der Bank sitzen. Sportchef Schneider ist ehrlich: Eine Jobgarantie gibt es nicht. Ein Kommentar.

Dies gleich vorweg: Jochen Schneider hat bei seiner Vorstellung einen guten Eindruck hinterlassen. Der neue Sportvorstand des FC Schalke 04 wirkt zielgerichtet, tatkräftig, seriös. In Abstimmung mit Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies wird er sich die Entscheidung gut überlegt haben, sich vor dem Auswärtsspiel am Freitagabend bei Werder Bremen nicht von Trainer Domenico Tedesco zu trennen.

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Schneider ist aber so ehrlich, daraus kein Versprechen für die Zukunft abzuleiten. Er sagt, er sei kein Freund von Lippenbekenntnissen. Das ist allemal besser, als wenn er jetzt lügen würde, nur um Tedesco scheinbar zu stärken, und dann nach wenigen Tagen vielleicht doch den schmerzhaften Schnitt vornehmen würde. Tedesco weiß jetzt klar, woran er ist: Siegen oder fliegen.

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Es wird extrem schwer werden für den jungen Trainer, diese Mannschaft, die sich, ihn und den ganzen Verein beim 0:3 in Mainz und beim 0:4 gegen Düsseldorf blamierte, kurzfristig wieder auf Kurs zu bringen. Er wird sie umkrempeln, so gut dies möglich ist, er wird Spieler zu Hause lassen, die ihm die Gefolgschaft verwehren, und er wird auf diejenigen setzen, von denen er glaubt, dass er ihnen vertrauen kann. Verunsicherung aber wird er damit nicht vertreiben können. Der Druck, den alle Schalker spüren, ist enorm.

Schneider über Schalke-Profis: "Das sind alles gute Jungs"

Auch ob die Gespräche des neuen Sportchefs mit den Spielern schnell helfen können, ist fraglich. Schneider sagt, das seien „alles gute Jungs“. Das kann er nicht wirklich glauben. Die Wahrheit ist, dass es sich bei zu vielen Schalke-Profis um disziplinlose Egoisten und Intriganten handelt. Es ist klar, was Schneider damit bezwecken will, die Mannschaft öffentlich zu schützen. Er will versuchen, für Freitag Zusammenhalt zu erreichen. Der neue Sportchef wird aber längst wissen, dass er zügig mit dem Umbau dieses verdorbenen Kaders beginnen muss.