Gelsenkirchen. Erst nach einer langen Videopause gab Schiedsrichter del Cerro Grande einen Elfmeter für Schalke gegen Manchester City. Das ist der Grund.

0:1 lag der FC Schalke 04 im Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City zurück, als Daniel Caligiuri in der 38. Minute den Ball aufs Tor schoss, hart, platziert - doch Nicolas Otamendi stellte sich Caligiuri in den Weg und fälschte den Ball zur Ecke ab. Die Zuschauer in der Veltins-Arena hatten nicht alle bemerkt, was Caligiuri sofort gesehen hatte: Otamendi hatte den Ball mit der Hand gespielt.

Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande aus Spanien zeigte aber Richtung Eckfahne. Doch dann meldete sich der Videoassistent. Der Schiedsrichter fasste sich ans Headset, sprach in sein Mikrofon - und das ganz lange. Die Spieler der Königsblauen protestierten, Schalke-Trainer Domenico Tedesco hatte sich längst selbst am Tablet-PC überzeugt und war überzeugt davon: Das muss doch ein Elfmeter sein!

Schiedsrichter holte Schalke-Kapitän Ralf Fährmann zu sich

Auch nach zwei Minuten hatte del Cerro Grande seine Entscheidung nicht getroffen. Dann bat er die Teamkapitäne Ralf Fährmann (Schalke) und David Silva (Manchester City) zu sich und erklärte, wo das Problem liegt: Der Monitor am Spielfeldrand versagte seinen Dienst. Deshalb konnte sich del Cerro Grande die Szene nicht selbst ansehen. Er musste sich allein auf das Urteil des Video-Assistenten verlassen.

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Die Fußballfans fühlten sich inzwischen an das letzte Bundesligaspiel der Königsblauen gegen den SC Freiburg (0:0) erinnert, als es ebenfalls zwei umstrittene Handspiel-Entscheidungen im Strafraum gab. Das nervte so sehr, dass Freiburgs Trainer Christian Streich nach dem Spiel sagte: „Als es hieß, es gibt einen Videobeweis, habe ich gesagt: Es kann sein, dass es mehr Gerechtigkeit gibt, wenn abgerechnet wird. Nur eine andere Frage stellt sich: Das Spiel ist ein anderes. Wenn es ein Tor gibt, da traut sich ja gar niemand mehr zu jubeln. Ich bin altmodisch und konservativ - ich habe das Spiel lieber, wie es vorher war."

Doch nach knapp zweieinhalb Minuten entschied der spanische Schiedsrichter dann korrekt auf Handelfmeter. Nabil Bentaleb ließ sich durch die Unruhe nicht aus dem Konzept bringen und traf zum 1:1. Viel besser für Schalke: Fünf Minuten später erzielte Bentaleb das 2:1 - erneut durch einen verwandelten Foulelfmeter. Diesmal gab es keine minutenlange Videopause.