Gelsenkirchen. In fast letzter Sekunde ist Schalke 04 Franco Di Santo losgeworden. Der Stürmer wechselt nach Spanien zu Rayo Vallecano.
Der Plan von Schalkes Sportvorstand Christian Heidel war eigentlich ein anderer: Er wollte Flop-Stürmer Franco Di Santo eigentlich weit vor dem Ende der Transferperiode am Donnerstag um 18 Uhr loswerden, um dann selbst noch einmal tätig werden zu können. So ist das, was der spanische Erstligist Rayo Vallecano in der Nacht um 0.34 Uhr verkündete, nur ein halber Erfolg für die Königsblauen: Di Santo verlässt Schalke mit sofortiger Wirkung.
Schalkes Fans riefen: "Wir saufen bis Di Santo trifft"
Der argentinische Stürmer unterschrieb beim Abstiegskandidaten kurz vor Mitternacht einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. In Spanien schloss das Transferfenster erst um 23.59 Uhr. Die Schalker bestätigten den Deal erst am Freitag um 10.45 Uhr offiziell. Gut für Schalke: In der Rückrunde spart Heidel etwa zwei Millionen Euro Gehalt. Bitter für Schalke: Das Geld kann der Sportvorstand nicht mehr reinvestieren. Verpflichten könnte Heidel nur noch momentan vereinslose Stürmer.
Damit endet ein dreieinhalbjähriges Missverständnis. Schalkes Ex-Sportvorstand Horst Heldt hatte Di Santo im Sommer 2015 für sechs Millionen Euro Ablöse von Werder Bremen verpflichtet - ausgestattet mit einem üppigen Jahresgehalt von vier Millionen Euro. Die hohen Erwartungen konnte Di Santo aber zu keiner Zeit erfüllen.
Seine Desaster-Bilanz: In 71 Bundesliga-Spielen gelangen ihm fünf Tore, zudem legte er lediglich fünf Treffer vor. Insgesamt kommt Di Santo auf zwölf Tore und sechs Vorlagen in 88 Partien für die Königsblauen. Er traf so wenig, dass ihn die Fans zwischenzeitlich verspotteten. In einer der vielen Torlos-Phasen Di Santos sangen sie auf zur Melodie von "Go West": "Wir saufen, bis Di Santo trifft."
Momentan hat Schalke fünf fitte Stürmer im Kader: Nur Mark Uth ist aber gesetzt. Ansonsten haben sie noch die Talente Cedric Teuchert, in der Hinrunde kaum eingesetzt, und die Talente Ahmed Kutucu, Haji Wright und Winter-Zugang Rabbi Matondo. So rückt Matondo in eine Rolle, die er eigentlich nicht schon jetzt spielen sollte: Er dürfte schnell zur Startformation werden und wird kurzfristig ein Hoffnungsträger - nicht mittel- oder langfristig.