Gelsenkirchen. Rabbi Matondo und Jeffrey Bruma sind Schalkes Neuzugänge in der Winter-Transferphase. Die Fans freuen sich auf Matondo, haben aber auch Zweifel.
Als einige Schalker Spieler auf dem weiten Weg zum Trainingsplatz noch eine kleine Schneeball-Schlacht veranstalteten, war Neuzugang Rabbi Matondo gar nicht in der Lage mitmachen. Der 18-Jährige, der für rund zehn Millionen Euro von Manchester City gekommen ist und am Donnerstag zum ersten Mal mit seinen neuen Teamkollegen trainierte, zog mit beiden Händen die große schwere weiße Kiste mit den Iso-Getränken über das Vereinsgelände in Richtung Trainingsplatz. Diese abgestellt, schnappte sich Schalkes neuer Flügelflitzer aber gleich einen Ball und ließ ihn zwischen seinen Füßen tanzen. Von Scheu keine Spur. Rabbi Matondo war gleich mittendrin statt nur dabei. Bei einer Spielform forderte er sofort die Bälle von seinen Mitspielern - wenn auch noch nicht in der Lautstärke, wie es Trainer Domenico Tedesco schnell von ihm erwarten wird.
Rund 300 Fans auf Schalke schauen zu
Das Training am Donnerstag war zumindest für die rund 300 Besucher, die trotz des kalten Wetters kamen, recht zügig beendet. Domenico Tedesco hatte erstmals in seiner Amtszeit darum gebeten, dass die Zuschauer nach einer halben Stunde gehen. Den Grund nannte Tedesco, der schon gut 20 Minuten vor Trainingsbeginn auf den Platz kam, um die Einheit vorzubereiten, selbst: „Das ist nicht böse gemeint. Wir möchten Abläufe trainieren. Am Freitag wird das zeitlich sonst zu knapp“, erklärte der 33-Jährige einigen bereits wartenden Fans, die dafür Verständnis hatten.
Auch Jeffrey Bruma war am Donnerstag zum ersten Mal beim Training dabei. Der 27-Jährige kommt mindestens für ein halbes Jahr vom VfL Wolfsburg und wird bei den Königsblauen die Rückennummer 27 tragen. Bruma kam an der Seite von Amine Harit auf den Trainingsplatz, der nach einer schweren Muskelverletzung zum ersten Mal in diesem Jahr am Mannschaftstraining teilgenommen hat.
Trainer Domenico Tedesco sagt über Jeffrey Bruma: „Insbesondere nach der Verletzung von Benjamin Stambouli war es für uns wichtig, in der Abwehr eine weitere Option zu haben. Deshalb freuen wir uns, mit Jeffrey Bruma einen erfahrenen Innenverteidiger dazu bekommen zu haben, der auch die Bundesliga bereits gut kennt.“
Burgstaller zurück im Training
Auch Guido Burgstaller war am Donnerstag dabei. Der Stürmer musste wegen Leisten- und Achillessehnenbeschwerden seit Anfang Dezember pausieren und soll so schnell wie möglich wieder spielen. Dass der österreichische Nationalspieler schon gegen Mönchengladbach wieder dabei ist, ist aber nicht zu erwarten. Derzeit ist eine Rückkehr frühestens Mitte Februar geplant.
Schalke-Fan Engelbert Bogil, der am Donnerstag beim Training zugeschaut hat, ist von den Neuzugängen, die Manager Christian Heidel verpflichtet hat, noch nicht überzeugt. „Wir haben nur Spieler, die nicht erste Wahl sind. Jeffrey Bruma hat bei Wolfsburg kein Spiel gemacht. Bei Matondo würde ich sagen: Abwarten und Tee trinken. Aber Stürmer haben wir genug, wenn Guido Burgstaller und Steven Skrzybski schnell wieder da sind. Uns fehlt eher ein guter Spieler im Mittelfeld“, sagt der 79-Jährige Recklinghäuser.
Fans sind geteilter Meinung
Karsten Seiler glaubt zwar, dass Matondo auf lange Sicht eine Verstärkung sein kann, traut dem 18-Jährigen aber zumindest in der Rückrunde noch nicht den Durchbruch zu. Der 62-Jährige fordert: „Domenico Tedesco muss unseren Schalker Jungs jetzt eine Chance geben, unter anderem Ahmed Kutucu. Wir haben in den eigenen Reihen genug junge gute Leute.“ Seiler ergänzt: „Ich habe das Gefühl, dass Christian Heidel mehr für das Medicos einkauft als für die Mannschaft.“
Klaus Kalinke widerspricht. Der Hertener sagt: „Ich kenne Jeffrey Bruma noch aus der Zeit, als er bei PSV Eindhoven gespielt hat. Er ist eine gute Wahl, man muss ihm eine Chance geben.“ Der 62-Jährige hält ebenfalls sehr viel von Ahmed Kutucu. „Ihn habe ich schon oft in der A-Jugend gesehen. Der Junge braucht zwar noch ein bisschen Zeit, an ihm kann Schalke aber noch viel Freude haben.“