Gelsenkirchen. Hannovers Manager Horst Heldt rastete nach dem 1:1 bei Mainz 05 aus. Er kritisierte das Schiedsrichter-Team und den Video-Assistenten.
Horst Heldt war außer sich. Wutentbrannt stand der Manager des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 nach dem 1:1 beim FSV Mainz 05 vor dem Sky-Mikrofon und redete sich schnell in Rage. Wieder einmal ging es um den Einsatz des Videobeweises. Das Mainzer Ausgleichstor erzielte Daniel Brosinski per Elfmeter nach einem vermeintlichen Foul von Matthias Ostrzolek an Jean-Philippe Mateta - eine sehr umstrittene Entscheidung, die der Video-Assistent in Köln aber nicht überprüfte.
Heldt über Mainz-Stürmer Mateta: "Warum fällt er da? Aus Altersschwäche?"
Deshalb holte Heldt zu einer Wutrede aus: "Das ist ein Witz! Das ist der Wahnsinn an Schwalbe! Warum fällt Mateta denn? Aus Altersschwäche oder was? Dann mischt der Video-Assistent sich nicht ein? Warum mischt er sich da nicht ein? Das ist eine glasklare Fehlentscheidung. Sieht der da andere Bilder? Hat er sich schon das nächste Spiel angeschaut in Köln oder warum kann man das nicht anhand der Bilder erkennen? Unbegreiflich. Der ganze Scheiß ist wirklich nicht mehr akzeptabel. Wieso mischt er sich denn da nicht ein und sagt, dass es eine klare Schwalbe ist. Wieso schaut er sich das nicht an? Ich habe auch echt keinen Bock mehr, das immer noch zu erklären. Die erklären nichts danach." Deshalb bleibt Hannover weiter sieglos in Auswärtsspielen und steht mit nur zehn Punkten auf einem Abstiegsplatz.
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Sky-Experte Dietmar Hamann unterstützte Heldt: "Ich kann den Horst verstehen." Und selbst der Mainzer Trainer Sandro Schwarz gab zu: "Den Elfmeterhätte man nicht pfeifen müssen."
Heldts legendärster Ausraster auf Schalke
Fans des FC Schalke 04 haben die Ausraster von Horst Heldt noch gut in Erinnerung - besonders einen: Nach der 0:1-Niederlage im Europa-League-Spiel beim FC Twente Enschede wütete Heldt im März 2012 gegen das Schiedsrichter-Team, das Joel Matip vom Platz gestellt hatte. „Das sind Heinis, Pappnasen, Amateure und arrogante Typen. Eine absolute Vollkatastrophe! Da kriege ich das Kotzen und die Krätze! So macht das echt keinen Spaß, wenn da solche Amateure stehen.“
In seinem letzten Jahr auf Schalke kritisierte Heldt seinen damals designierten Nachfolger Christian Heidel nach einer 0:3-Niederlage beim FC Bayern: "Für mich ist es nicht in Ordnung, dass Leute, die noch nicht auf Schalke tätig sind, sich permanent über Schalke äußern. Ich habe letztens gehört, dass Christian Heidel gesagt hat, dass er ab 16. Mai voll und ganz für Schalke zuständig ist. Mit mir hat noch keiner gesprochen und ich habe einen Vertrag bis zum 30. Juni. Ich erbitte mir Ruhe im Endspurt der Bundesliga. Die Zukunft sollte man in der Zukunft behandeln."