Sinsheim. Schalkes Daniel Caligiuri holte in Hoffenheim zwei Elfmeter heraus - einer wurde zurückgenommen, den anderen verwandelte Bentaleb. Ein Interview.

Daniel Caligiuri war beim 1:1 des FC Schalke 04 am Samstagabend bei der TSG Hoffenheim einer der stärksten Schalker. Der Rechtsverteidiger hatte 91 Ballkontakte - so viel wie kein anderer Schalker. Außerdem holte er den Elfmeter heraus, den Nabil Bentaleb in der 74. Minute zum 1:1 verwandelte. Nach dem Spiel hat der 30-Jährige über das Spiel in der Rhein-Neckar-Arena, eine Diskussion mit Nabil Bentaleb und über das anstehende Revierderby gesprochen.

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Herr Caligiuri, sind Sie mit dem Unentschieden zufrieden?

Daniel Caligiuri: Wir wollten eine Reaktion zeigen nach dem schwachen Spiel in Porto. Und ich denke, die haben wir gezeigt. Ich will immer gewinnen, auch auswärts. In Hoffenheim musst du aber erstmal so spielen und bestehen. Deshalb nehmen wir den Punkt auch gerne mit.

In der Anfangsviertelstunde war die TSG Hoffenheim die bessere Mannschaft. Warum hat Schalke zunächst keinen Zugriff aufs Spiel bekommen?

Caligiuri: Das stimmt, in der ersten Viertelstunde hatten wir keinen Zugriff. Hoffenheim hat eine super Offensive, hat richtig viel Dynamik vorne. Das weiß jeder, das wissen wir. Wir hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Einmal hat Ralle sehr gut gehalten, einmal ist der Ball an die Latte gegangen. Das war ein Wachrüttler für unser Spiel. Danach waren wir gut im Spiel und hätten auch in Führung gehen können.

Sie haben nicht nur den Elfmeter herausgeholt, den Nabil Bentaleb in der zweiten Halbzeit zum 1:1 verwandelt hat, sondern auch den Elfmeter in der 44. Minute, den Schiedsrichter Dr. Robert Kampka wieder zurückgenommen hat. Es sah so aus, als wenn Sie den Elfmeter schießen wollten und haben mit Bentaleb diskutiert.

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Caligiuri: Klar wollte ich den Elfmeter schießen. Dann kann es auch mal Diskussionen geben. Aber das besprechen wir intern. Vielleicht schieße ich ja den nächsten Elfmeter. Und ich hätte ihn übrigens auch reingemacht (lacht).

Die rund 5000 Fans haben nach dem Spiel schon Lieder gesungen, um sich und die Mannschaft aufs Derby einzustimmen. Kennen Sie die Gesänge eigentlich?

Caligiuri: Klar, man kennt so ziemlich alle Gesänge unserer Fans. Wir wissen alle, wie wichtig das Spiel auch für sie ist. Nach dem heutigen Spiel gehen wir positiv und mit einem guten Gefühl in die Derby-Woche.

In der vergangenen Saison gab es nach dem irren 4:4 im Hinspiel einen 2:0-Sieg im Rückspiel. Schauen Sie sich die Videos in dieser Woche nochmal an?

Caligiuri: Das eine oder andere Törchen werde ich mir nochmal ansehen. Am Samstag ist die Ausgangslage aber eine ganz andere. Wir versuchen alles rauszuhauen, um das Derby zu gewinnen.

Schalke ist nach dem 13. Spieltag Elfter, Dortmund steht an der Spitze. Warum ist der BVB in dieser Saison so stark?

Caligiuri: Über die Dortmunder Qualität in der Offensive und auch in der Defensive müssen wir nicht reden. Sie haben außerdem einen sehr guten Trainer, mit dem sie nochmal einen Schritt vorwärts gegangen sind. Sie spielen befreit auf, haben Spaß am Fußball und sind im Umschaltspiel sehr stark. Wir müssen auf alles gefasst sein und müssen viel Härte ins Spiel reinbringen.

Borussia Dortmund hat in der Liga noch kein Spiel verloren. Wie groß ist der Anreiz, die erste Mannschaft zu sein, die den BVB in dieser Saison schlägt?

Caligiuri: Ein Derby ist ein Derby. Das pusht auch so genug. Aber natürlich wollen wir Dortmund schlagen, um nach dem Spiel drei Punkte mehr auf unserem Konto zu haben.