Gelsenkirchen. . Auf Schalkes Abwehr kommt am Sonntag einiges zu. Denn das Sturm-Trio von Eintracht Frankfurt spielt mit Wucht.
Das Vereinslogo von Eintracht Frankfurt ziert ein Adler. Seit 2006 ist das Wappentier sogar lebendig. Bei Heimspielen trägt Falkner Norbert Lawitschka den 14 Jahre alten Steinadler namens Attila während der 90 Minuten auf seinem Arm. Auch am Sonntag beim Bundesliga-Heimspiel gegen Schalke 04 (18 Uhr/Sky) wird Attila als Frankfurter Glücksbringer dabei sein.
Was das Maskottchen angeht, könnte es für die Eintracht-Gegner theoretisch weitaus schlimmer kommen – wenn es sich zum Beispiel um schnaubende Huftiere am Spielfeldrand handeln würde. Die Eintracht-Offensive mit Sebastien Haller (24), Luka Jovic (20) und Ante Rebic (25) hat in den vergangenen Wochen dermaßen aufgedreht, dass Torwart Kevin Trapp nach dem 3:0-Sieg in Stuttgart gegenüber der Frankfurter Neuen Presse meinte: „Das war wie eine Büffelherde. Wenn die drei da vorne loslegen, brennt es immer.“
Frankfurts Sturm hat Wucht
Jetzt muss Schalke die Frankfurter Büffel stoppen. Haller, Rebic und Jovic wirbelten zuletzt als Dreier-Sturmreihe. Im Europa-League-Spiel bei Apollon Limassol (3:2) steuerten Haller und Jovic je einen Treffer bei. Purer Luxus: Der kroatische Vize-Weltmeister Rebic wurde in dieser Partie erst nach 66 Minuten eingewechselt. Eintracht-Trainer Adi Hütter verriet am Freitag: „Ante Rebic wird gegen Schalke sicherlich auf dem Platz stehen. Das kann ich heute schon sagen.“ Hütter ließ die genaue Position, auf der er Rebic bringen will, aber noch offen. „Die Frankfurter spielen entweder mit zwei Spitzen, also ähnlich wie wir. Oder aber mit einem Dreier-Sturm“, sagt Schalkes Trainer Domenico Tedesco. „Von der Spielweise her geht das schon in die Richtung, wie RB Leipzig agiert. Aber die Frankfurter haben, was die körperliche Präsenz ihrer Stürmer angeht, noch mehr Wucht.“
Fährmann kehrt bei Schalke ins Tor zurück
Das Offensiv-Trio der Eintracht hat in dieser Saison beeindruckende 18 der 23 Frankfurter Bundesligatore erzielt. Über mangelnde Arbeit wird sich Schalkes Torwart Ralf Fährmann, der nach auskurierter Adduktorenverletzung wieder Alexander Nübel ablösen wird, am Sonntag nicht beklagen können. Auf ihn und seine Vorderleute Salif Sané, Benjamin Stambouli sowie Matija Nastasic kommt eine knifflige Aufgabe zu.
Die Frage, wie die Schalker die Eintracht-Büffel bei den Hörnern packen können, beantwortet Domenico Tedesco ohne groß zu überlegen: „Indem wir individuell gut verteidigen und uns clever anstellen. Wenn du gegen diese drei Offensivleute spielst, besteht immer die Gefahr, dass du Freistöße verursachst. Bei diesen Standards sind die Frankfurter einfach auch gut“, warnt der 33-Jährige.
Auch Schalkes Stürmer Guido Burgstaller ist bewusst, was auf seine Mannschaft zukommt: „Frankfurt hat einen guten Lauf und richtig gute Stürmer.“ In Zahlen drückt sich das so aus: Sebastian Haller hat sieben Tore und fünf Vorlagen auf seinem Konto. Luka Jovic (7/3) und Ante Rebic (4/1) folgen in der internen Scorerliste auf den Plätzen zwei und drei. „Die Frankfurter sind in ihrer aktuellen Verfassung richtig stark. Sie haben sehr gute Einzelspieler und sind im Fluss“, sagt Domenico Tedesco.
Tedesco warnt Schalke vor Nachlässigkeiten
Aber auch Schalke befindet sich auf dem aufsteigenden Ast. Das 3:1 über Hannover 96 und der 2:0-Sieg in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul haben der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben. „Wir sind auf dem Stand, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können. Wir müssen alles abrufen, was möglich ist. Wer meint, es geht mit weniger als 100 Prozent Einsatz, der liegt falsch“, warnt Tedesco. Weil auch er weiß: Gerade gegen diese wuchtigen Frankfurter dürften Nachlässigkeiten besonders böse Folgen haben.