Gelsenkirchen. Der 3:1-Sieg gegen Hannover 96 verschafft den Königsblauen Erleichterung. Mark Uth ist der Mann des Spiels. Ein Kommentar.
Am Schluss riefen sie alle noch mal “UthUthUthUthUth”. Daran hatten sie Spaß, lässt sich ja auch schön brüllen, so ein kurzer, prägnanter Name. Mark Uth stand vor der Schalker Nordkurve, verneigte sich und winkte. Vorher hatte er dort gemeinsam mit seinen Mitspielern den Sieg gegen Hannover genossen. Animiert von den Fans sangen sie, klatschten sie, hüpften sie. Und wenn es nicht so laut gewesen wäre in der Gelsenkirchener Arena, dann hätte man dabei die Steine plumpsen hören können, die den Schalkern von den Herzen gefallen waren.
Erleichterung auf Schalke
3:1. Drei eigene Tore in einem Spiel. Für den FC Schalke 04 ist das in dieser Saison schon etwas ganz Besonderes. Entsprechend erleichtert waren alle: Fans, Spieler, Trainer, Funktionäre. Der Treppenaufgang heraus aus dem Tabellenkeller ist gefunden, Schritt für Schritt kann es, muss es jetzt wieder aufwärts gehen. Dieser Sieg gegen Hannover war von enormer Bedeutung.
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Das Spiel war wieder ganz schön aufregend für die Königsblauen, diesmal allerdings mit gutem Ausgang für sie. Auffallend war, dass sie in der ersten Halbzeit erneut zurückhaltend agierten, in der zweiten Häfte aber richtig aufdrehten, nachdem sie durch Nabil Bentalebs Elfmeter mit 1:0 in Führung gegangen waren. Daran konnte man erkennen, wie viel Last sie mittlerweile mit sich herumschleppten.
Nachdem sie ausgerechnet in ihrer guten Phase das 1:1 kassiert hatten, passierte mal etwas ganz Neues auf Schalke. Da fiel ein Gegentor, und es gab tatsächlich sofort eine Reaktion. Und was für eine. Breel Embolo, bisher eher als Chancenvernichter aufgefallen, lupfte den Ball nach guter Vorarbeit zum 2:1 ins Netz - so laut wie nach diesem Tor war es in der Arena schon lange nicht mehr.
Mark Uth steht im Mittelpunkt
Und dann kam auch noch Mark Uth zum Zug, der Mann des Spiels. Wiederholt hatte er an diesem Nachmittag im Blickpunkt gestanden, nicht nur wegen seiner engagierten Leistung. Erst wurde ihm ein Tor wegen allenfalls ganz knapper Abseitsstellung aberkannt, danach ein Elfmeter zurückgenommen, nachdem er zu Fall gekommen war. Dann vergab er eine Top-Chance, und schließlich bekam Schalke doch noch einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Uth nach einer leichten Berührung von 96-Torwart Tschauner erneut zu Boden gegangen war.
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Dass im ersten Fall, als vom Schiedsrichter keine klare Fehlentscheidung gefällt worden war, der Videobeweis auf absurde Weise zum Einsatz kam, war zwar ein Ärgernis. Das ganze Theater aber konnte den Schalkern egal sein, als Mark Uth mit dem 3:1, seinem ersten Bundesligator für Schalke, die Partie entschied. Drei Punkte. Aufatmen. Alle wussten: Im Falle einer Heimniederlage, schon bei einem Unentschieden wäre auf Schalke Großalarm ausgerufen worden.