Gelsenkirchen. Vor dem Bundesliga-Spiel gegen Werder Bremen spricht Schalkes Kapitän und Torhüter über die Lehren des Fehlstarts in der Bundesliga.
Den freien Mittwoch hat Ralf Fährmann auf dem Vereinsgelände verbracht. Schalkes Torwart legte eine Sonderschicht ein, nachdem er in der ersten Woche der Länderspiel-Pause wegen leichter Knieprobleme mit dem Training ausgesetzt hatte. „Nichts Schlimmes“, sagt der 30-Jährige, jetzt sei wieder alles gut.
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Fährmann fühlt sich bereit für das, was in den kommenden Wochen ansteht: Mit dem Heimspiel am Samstag (18.30 Uhr/ Sky) gegen Werder Bremen beginnt für Schalke 04 eine Phase von Spielen, in denen es nicht mehr viel zu verschenken gibt. Die Mannschaft muss nach dem mit fünf Niederlagen verpatzten Saisonstart in den Aufhol-Modus kommen.
„Aus schwierigen Situationen kann man immer am meisten lernen“
Genau genommen hatte der ja schon vor der Länderspiel-Pause begonnen, als Schalke drei Siege in der Bundesliga und der Champions League gelangen und das Schlimmste verhindert wurde. „Da“, sagt Fährmann, „haben wir gezeigt, dass wir schon einiges gelernt haben.“ Der Kapitän ist der festen Überzeugung, dass man von solchen Rückschlägen, wie sie Schalke zu Beginn der Saison erlitten hat, langfristig sogar profitieren kann: Man müsse nur die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
„Aus schwierigen Situationen kann man immer am meisten lernen“, sagt Fährmann: „Ich glaube schon, dass wir jetzt mit einer gewissen Reife daraus hervorgegangen sind.“ Als Beispiel nennt er die Fraktion der Jungspunde um Hamza Mendyl (20), Weston McKennie (20), Suat Serdar (21), Amine Harit (21) oder Breel Embolo (21), die teilweise zum ersten Mal eine solche Krise erlebt haben. Der Kapitän, selbst gerade 30 geworden und in vielen Jahren auf Schalke sturmerprobt, glaubt: „Wir haben viele junge Spieler, die sind jetzt schon ein Stück weit mehr erwachsen geworden. Die werden auch in Zukunft von den Erlebnissen in einer so schwierigen Phase profitieren.“
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Fährmann hatte schon vor der Saison davor gewarnt, dass es auf Schalke nicht ständig so weitergehen werde wie in dem vergangenen Vizemeister-Jahr. Auf die fünf Niederlagen zum Start hätte er gerne verzichtet, aber bezüglich der von ihm erwarteten Schwankungen darf er sich bestätigt fühlen und erklärt: „Der Umbruch bei uns ist noch nicht zu Ende, der wird auch in den nächsten Monaten noch nicht abgeschlossen sein.“
Schalke braucht eine Serie
Nur darf sich Schalke jetzt in den kommenden Spielen nicht mehr allzu viel erlauben: Während in der Champions League (vier Punkte aus zwei Spielen) und im DFB-Pokal (in der zweiten Runde geht’s zum 1. FC Köln) noch alles im Lot ist, braucht es in der Bundesliga eine nachhaltige Serie, wenn es wieder ganz nach oben gehen soll. Soweit will Fährmann aber noch nicht nach vorne blicken, für ihn ist erst einmal nur das Spiel am Samstag gegen Bremen wichtig: „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und die Kirche im Dorf lassen. Wir wollen einfach wieder eine gute Saison spielen“, sagt der Kapitän und glaubt, dass der Boden dafür jetzt bereitet ist: „In der schwierigen Phase hätte die Stimmung auch ganz anders sein können – die Stimmung innerhalb der Mannschaft, auch die im Stadion oder die im Umfeld.“
Es scheint schon was dran zu sein an der zuletzt bisweilen geäußerten Vermutung, dass Schalke 04 nach vielen, vielen Jahren jetzt auch Krise kann. Oder, wie es Fährmann ausdrückt: „Wir sind größer geworden dadurch.“