Gelsenkirchen. Christian Heidel, Manager des FC Schalke 04, lobt den starken Zusammenhalt im Verein und glaubt noch nicht an eine Wachablösung im Spitzenkampf.
Schalkes Manager Christian Heidel zeigt sich vom Zusammenhalt im Verein beeindruckt. „Vielleicht hat man auf Schalke, haben wir gelernt, dass man, wenn es eben mal Talsohlen gibt, nicht alles komplett in Frage stellt“, sagt Heidel im Gespräch mit kicker.tv.
Auch interessant
Schalke hatte die ersten fünf Bundesliga-Spiele als amtierender Vizemeister allesamt verloren und sich intern trotzdem nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zuletzt ging es durch Siege über Mainz (1:0) und Düsseldorf (2:0) aufwärts. Eingerahmt wurde die erfolgreiche englische Woche vor der Länderspiel-Pause durch den 1:0-Sieg in der Champions League bei Lokomotive Moskau.
Heidel warnt vor vorschneller Euphorie
Auch während der überraschend langen Durststrecke spürte Heidel das Vertrauen der Anhänger. „Es war schon beeindruckend, wie das Umfeld, die Zuschauer, mit dieser Situation umgegangen sind. Ohne dass wir uns so etwas gewünscht haben. Wir würden lieber zehn Plätze weiter oben stehen. Wie alle damit umgegangen sind, das ist wirklich top. Ich hoffe, dass wir es nicht mehr lange müssen, sondern dass wir uns Schritt für Schritt verbessern.“
Heidel selbst spürte trotz der Start-Krise weder Zweifel an der Arbeit von Trainer Domenico Tedesco („Die Art und Weise, wie er alles gehandelt hat, war aller Ehren wert“) noch am Personal. „Das Wichtige ist, dass wir nicht den Glauben daran verloren haben, dass wir auch Fußball-Spiele gewinnen können. Wenn man fünf Spiele in Folge verliert, kann so etwas natürlich einsetzen. Aber die Mannschaft hat eigentlich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, dass sie nicht mehr an das glaubt, was sie kann. Es war für uns eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann der Schalter wieder umgelegt wird.“ Im Interview warnt der 55-Jährige allerdings vor vorschneller Euphorie, dass alles wieder perfekt läuft. „Aber wir haben jetzt mit Bremen und Leipzig große Aufgaben vor uns. Wir machen uns da selbst nichts vor, dass das alles schon geregelt ist. Es wird jetzt noch ein hartes Stück Arbeit werden, aber wir sind insgesamt schon recht optimistisch.
Heidel hofft auf spannendere Bundesliga
Zum Wunsch nach einer Wachablösung an der Tabellenspitze, die sonst permanent von Rekordmeister Bayern München bekleidet wird, sagt Heidel: „Ich kann mich erinnern: Genau vor einem Jahr gab es die Hoffnung auch schon mal. Da war der FC Bayern mit fünf, sechs Punkten hinten. Der FC Bayern ist dann am gefährlichsten, wenn er gerärgert wird. Momentan wird er ein bisschen geärgert, weil sie wenig punkten.“ Bayern ist aktuell Tabellen-Sechster, Borussia Dortmund Erster. Heidel: „Ich bin noch nicht so weit, zu glauben, dass der FC Bayern die ganze Saison hinterherlaufen wird. Dafür ist dieser Verein, diese Mannschaft zu stark. Jeder freut sich drauf, wenn die Bundesliga spannender wird. Ich hoffe es, aber ich würde es noch nicht unterschreiben.“