Gelsenkirchen/Dortmund. . Beim letzten Heimspiel des Jahres am 19. Dezember gegen Leverkusen lädt Schalke 2000 Kumpel ein, um sie beim Abschied vom Bergbau zu begleiten.
Fußball-Bundesligist Schalke 04 bekennt sich zu seinen Wurzeln im Revier und wird zum Ende der Steinkohleförderung einen eigenen Abschied für die noch verbliebenen Kumpel organisieren. Zum letzten Schalker Heimspiel des Jahres am 19. Dezember gegen Bayer Leverkusen werden rund 2000 Bergleute in die Veltins-Arena eingeladen. Das kündigte Schalkes Finanzvorstand Peter Peters beim Städteabend der WAZ Gelsenkirchen im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund an.
Abschied von der letzten Zeche auf Schalke
Peters verspricht den Kumpeln an diesem Abend ein hoch emotionales Erlebnis: „Tausende Bergleute kommen in voller Montur ins Stadion, werden mit ihren Lampen leuchten und nicht mit Handys, und das Steigerlied wird gespielt.“ Der Zeitpunkt am 19. Dezember ist von Schalke mit Bedacht gewählt, denn zwei Tage später, am 21. Dezember, schließt mit Prosper Haniel in Bottrop die letzte Zeche im Revier – dann ist offiziell Schicht im Schacht.
Kein gemeinsamer Abschied von Schalke und Dortmund
Vom Tisch ist damit zugleich eine gemeinsame Abschiedsveranstaltung der großen Fußball-Vereine im Revier zu Ehren des Bergbaus. Nachdem ein eigenes Spiel nicht zustande kam, war bislang geplant, das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund am 8. Dezember in der Veltins-Arena unter das Motto „Danke Kumpel“ zu stellen – doch auch von dieser Idee haben sich die Vereine verabschiedet. Grund: Es besteht die Befürchtung, dass bei einem Spiel zwischen Königsblau und Schwarz-Gelb der Rivalitätsgedanke stärker ausgeprägt sein könnte als das gemeinsame Gedenken an den Bergbau. Was nicht offiziell gesagt wird: Niemand möchte, dass beim Steigerlied, das auf Schalke zum Kulturgut zählt, Pfiffe aus dem anderen Fanlager zu hören sind. Die Kumpel sollen eine ungestörte Feier bekommen.
Deswegen machen die Klubs jetzt ihr eigenes Ding. Während sich der BVB noch nicht über mögliche Pläne mit seinem Partner Evonik geäußert hat, ist auf Schalke die Sache klar. „Unsere Herkunft ist der Bergbau“, sagt Vorstand Peters – und das sollen die Kumpel beim Flutlichtspiel gegen Leverkusen am 19. Dezember ganz emotional erleben.