Wolfsburg. Bei der 1:2-Pleite in Wolfsburg stand in der ersten Halbzeit nicht die Schalke-Elf auf dem Platz, die man aus dem Vorjahr kannte. Ein Kommentar.
Was ein guter Saisonstart wert sein kann, hat Schalke vor einem Jahr erlebt. Damals gab es im ersten Spiel einen 2:0-Heimsieg gegen den damaligen Vize-Meister RB Leipzig und die durch den Erfolg untermauerte Erkenntnis: Es funktioniert, was man in der Vorbereitung einstudiert hat. Das gibt einen Schub für den weiteren Verlauf der Saison.
Diesmal muss Schalke mit der Erkenntnis leben: Eine ungewöhnlich hohe Fehlerquote kostet Punkte. Natürlich haben die turbulenten Ereignisse um Schiri Ittrich und dessen Video-Beweise Schalke auf dem Platz zurückgeworfen; die Mannschaft war in der Phase, als beim Schiri die Konfusion fröhliche Urständ’ feierte, gerade auf dem Weg, sich wieder selbst zu finden. Aber letztlich: In der ersten Halbzeit war nicht die Mannschaft auf dem Platz, die man aus dem Vorjahr kannte.
Schalkes Moral stimmte
Abspielfehler (Neuzugang Sané!), mit denen der Gegner zum Kontern eingeladen wurde, wenig Zug zum Tor, kaum Angriffe in die Tiefe und ganz vorne keine Durchschlagskraft: Es gibt einiges zu verbessern. Was stimmte, war aber die Moral: Schalke bäumte sich, erst recht nach den Schiedsrichter-Eingriffen, gegen die Niederlage auf und hätte sich zum Schluss den einen Punkt verdient gehabt. Allerdings auch hier: Nach dem 1:1-Ausgleich wollte die Mannschaft in Unterzahl zu viel und drängte sogar noch auf den Sieg. Ein cleveres Team hätte vermutlich den einen Punkt mit nach Hause genommen.
Die gute Nachricht: Zu Wochenbeginn wird Nationalspieler Rudy die Schalker verstärken - er ist ein Mann, der gerade die defensiven Reihen ordnen kann. Die schlechte: Weil mit Matija Nastasic (Rote Karte) nun ein weiterer Innenverteidiger ausfällt, wird die Personaldecke in der Abwehr jetzt schon zum Start richtig eng.