Gelsenkirchen. Leipzig und Schalke haben Interesse am Nationalspieler Sebastian Rudy. Es gibt gute Argumente für den Traditionsklub
Sebastian Rudy hatte seine Karriere etwas anders geplant. Bei 1899 Hoffenheim war der frühere Stuttgarter zum Nationalspieler aufgestiegen – also hatte er geglaubt, dass ein Wechsel zum FC Bayern der logische nächste Schritt sein würde. Natürlich musste sich Rudy geschmeichelt fühlen, als Deutschlands größter Klub anfragte, und es ist auch verständlich, dass er dachte: Das muss ich versuchen. Aber wie viele vor ihm hatten schon ähnlich gedacht und sind doch wieder aussortiert worden? Zu denen zählten ja nicht nur offensichtliche Irrläufer wie Jan Schlaudraff, Alexander Baumjohann, Nils Petersen oder Jan Kirchhoff. Sondern auch bereits international bewährte Kräfte wie Lukas Podolski, Mario Götze, Marcell Jansen oder Tim Borowski.
Die Bayern lassen Sebastian Rudy ziehen
Auch Sebastian Rudy, 28 Jahre alt und vielseitig verwendbar, hatte sich in München mehr erhofft. Jetzt lassen ihn die Bayern nach nur einer Saison wieder ziehen. Sich heutzutage gegen die Top-Konkurrenz in München nicht langfristig behaupten zu können, das kann passieren. Da muss man sich nicht grämen – wenn man die richtigen Schlüsse zieht. Sebastian Rudy wird wissen: Der nächste Klub muss der richtige sein.
Nichts spricht gegen einen Wechsel nach Schalke
Rudy ist stark genug, um nicht tief fallen zu müssen. Offensichtlich hat er die Wahl zwischen RB Leipzig und Schalke 04. Also zwischen zwei Klubs aus der Spitzengruppe der Liga, zwischen einem ehrgeizigen Emporkömmling mit sehr professionellen Strukturen und einem emotionalen Traditionsklub mit ewig hohem Anspruch. Nehmen wir mal an, Rudy könnte bei beiden Bundesligisten ähnlich viel verdienen. Was spräche dann gegen einen Wechsel nach Schalke?
Nichts.
Auf Schalke kann er Champions League spielen. Auf Schalke kann er eine außergewöhnliche Atmosphäre genießen. Auf Schalke kann er zum Publikumsliebling aufsteigen. Bei der Weltmeisterschaft in Russland konnte sich ja jeder von Rudys Haltung überzeugen, als er gegen Schweden trotz eines Nasenbeinbruchs nicht vom Platz gehen, sondern unbedingt weiterkämpfen wollte. So einer passt zum Ruhrpott.