Gelsenkirchen. Nabil Bentaleb erweist dem FC Schalke 04 einen Bärendienst. Für seine Rote Karte gibt es die Note 6. Leon Goretzka überzeugt. Die Einzelkritik.

Ralf Fährmann: Hatte angesichts der personellen Unterzahl erstaunlich wenig große Chancen zu vereiteln, wirkte aber insgesamt sehr sicher. Glück hatte er bei einer verunglückten Flanke von Elvedi an die Latte (75.), beim Tor war er chancenlos. Note 3

Benjamin Stambouli: Vor dem 0:1 startete er aus der eigenen Hälfte einen Offensiv-Akzent - eigentlich löblich. Weil er aber den Ball dabei verlor, fehlte er hinten, wo über die Unterbesetzung hinten rechts das Gegentor eingeleitet wurde. Note 3

Naldo: In einem solchen Spiel tut es einfach gut, einen Mann wie Naldo hinten drin zu haben. Im Tempo-Zweikampf vor dem 0:1 war er Hazard zwar unterlegen, aber ansonsten: Der ruhende Pol. Note 2,5

Thilo Kehrer: Auch er kämpfte wie ein Kesselflicker - im Zweikampf möchte man ihm nicht gegenüberstehen. Bei der Unordnung vor dem 0:1 verlor auch er aber (gegen Raffael) etwas die Orientierung. Note 2,5

Auch interessant

Daniel Caligiuri: Den Elfmeter zum 1:1 verwandelte er mit eisernen Nerven - Sommer war noch dran. Caligiuri war wieder Antreiber (Vorarbeit für Burgstaller, 29. Minute), steckte ein Foul im Grenzbereich von Wendt weg, verhielt sich aber beim Gegentor zum 0:1 ungeschickt im Stellungsspiel. Note 3

Nabil Bentaleb: Nach zwölf Minuten schlug er Stindl mit der flachen Hand an den Kopf - eine törichte Tat, die spätestens in Zeiten des Video-Beweises nicht unentdeckt bleiben kann. Die Rote Karte wegen Tätlichkeit war korrekt, auch wenn Stindl sich mit seiner anschließenden Schauspieleinlage gleich für mehrere Oscars bewarb. Note 6

Alessandro Schöpf: Löste im linken Mittelfeld wieder Oczipka ab, weil er gegen die auf den Flügeln stark besetzten Gladbacher die zuverlässigere Variante war. Note 4

Leon Goretzka: Rückte nach dem Bentaleb-Rot auf die Sechs und nahm den Fight voll an. Ordnete defensiv und stieß situationsbedingt mit nach vorne: Man merkte ihm an, dass er um einen guten Abschied von Schalke bemüht ist. Der Unmut, als er in der 78. Minute beim Torschuss den Ball nicht richtig traf, war unangebracht. Note 2,5

Amine Harit: War zwar emsig, hatte aber null Durchschlagskraft und auch keinen Torabschluss. Seine Auswechslung gegen den defensiv stärkeren McKennie war folgerichtig. Note 4

Guido Burgstaller: Ob ein, zwei oder drei Gegenspieler: Burgstaller nahm es mit allen auf und entwickelte auch Torgefahr. In der 29. Minute scheiterte er an Sommer, in Halbzeit zwei hämmerte er die Kugel übers Tor. Note 3

Yevhen Konoplyanka: Leitete mit seinem Schuss an die Hand von Kramer den Elfmeter zum 1:1 ein. Seine geschickten Dribblings sorgten für Entlastung, und in der 62. Minute reichte die Kraft auch noch für einen guten Abschluss, den Sommer hielt. Note 2,5

Weston McKennie (ab 64.): Kam für Harit, wurde zum Putzer vor der Abwehr.

Franco di Santo (ab 82.): Löste den ausgepumpten Burgstaller ab.

Cedric Teuchert (ab 90.): Ersetzte Konoplyanka kurz vor Schluss.