Gelsenkirchen. Max Meyer hatte ursprünglich mal den 20. März als Tag angekündigt, an dem er über einen Verbleib auf Schalke entscheiden wollte. Ein Kommentar.

Dass man im Fußballgeschäft nicht alles wörtlich nehmen darf, kann eigentlich keinen mehr überraschen. Max Meyer hatte vor Wochen den 20. März als den Tag genannt, an dem er über seine Zukunft entscheiden wollte. An diesem Dienstag war der 20. März, und: Offiziell geschehen ist nichts. Meyer trainierte ganz normal mit der Schalker Minigruppe, die sich in der Länderspielpause auf dem Platz versammelt hatte, und verschwand dann in der Kabine. Auf seine Entscheidung muss man weiter warten.

Manager Christian Heidel hatte sich ohnehin gewundert, warum alle auf dieses Datum fixiert waren. Auf WAZ-Nachfrage sagte er zuletzt: „Ich weiß nicht, wer diesen 20. März in die Welt gesetzt hat.“ Dass es Meyer selbst war, hat offenbar nichts zu bedeuten.

Für Heidel gibt es in der Causa Meyer keinen Stichtag mehr, sondern die folgende Sachlage: Meyer beziehungsweise sein Berater Roger Wittmann haben Schalkes Angebot, das bis zum 15. Februar befristet war, abgelehnt. Grund war die Befristung: Meyer wollte sich zu diesem Zeitpunkt im Februar nicht entscheiden. Schalke fühlt sich seitdem nicht mehr an das Angebot gebunden und sagt: Momentan gibt es gar kein konkretes Angebot mehr von Schalke an Meyer. Erst wenn der Profi sagen würde, dass er seine Zukunft auf Schalke sieht, würde man sich wieder zusammensetzen.

Ein Spiel auf Zeit

Es ist ein Spiel auf Zeit für beide Seiten: Heidel sieht sich nach potenziellen Nachfolgern um, und Meyers umtriebiger Berater Roger Wittmann klopft den Markt ab, ob sich irgendwo auf der Welt ein Verein findet, der noch mehr Geld zu zahlen bereit ist als Schalke. Im vergangenen Sommer hat er Eric Maxim Choupo-Moting in England untergebracht, allerdings nicht wie erhofft bei einem Klub aus den Top 5, sondern beim Vorletzten Stoke City.

Meyers Mitspieler Bastian Oczipka verzog am Dienstag keine Miene und sagte zu Meyers Zukunft: „Er geht im Sommer zu Real Madrid.“ Achtung: Es war ein Scherz.