Leverkusen. Nach dem 2:0-Erfolg in Leverkusen war Schalke-Trainer Domenico Tedesco glücklich. Was er zum Spiel sowie über Max Meyer und Nabil Bentaleb sagte.

Haben Sie das intensive Spiel schon verarbeitet?

Domenico Tedesco: Ich weiß nicht, ob die 90 Minuten so intensiv waren - ich habe sie eher entspannt gesehen. Da gab es schon intensivere Spiele, wenn ich ehrlich bin. Aber wir sind natürlich glücklich und erleichtert, dass wir gewonnen haben.

Schalke hätte den Sack eher zumachen können...

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Tedesco: Auf jeden Fall. Aber ich glaube auch, dass die Anzahl der Konter, die wir uns herausspielen, schon unsere Qualität zeigt. Wir haben einfach viele Möglichkeiten. Es ist schön, dass so eine Kontersituation zum 1:0 führt, und das 2:0 entspringt ja auch einer Kontersituation, die dann den Elfmeter zur Folge hat. Insofern haben wir schon etwas mehr Früchte geerntet als in den letzten Spielen.

Sie haben kurz nach der Pause zweimal wegen Gelb-Rot-Gefahr gewechselt und Max Meyer und Guido Burgstaller vom Platz genommen. Ein ungewöhnlicher Zeitpunkt.

Tedesco: Wir hätten natürlich auch in der Halbzeit schon wechseln können, aber es hatte ein paar Vorteile, noch einige Minuten zu warten. Erstens: Es war heute extrem kalt, Benji Stambouli und Amine Harit hatten so noch ein paar Minuten mehr, um sich warmzumachen. Und der zweite Grund: Wir wollten abwarten, was Leverkusen taktisch nach der Pause aufs Spielfeld bringt, in welcher Formation sie in Unterzahl spielen.

Max Meyer hat ein sehr starkes Spiel gemacht. Es muss ein gutes Gefühl geben, wenn Sie wechseln können, weil Sie noch Spieler wie Harit, Stambouli oder Bentaleb auf der Bank haben.

Tedesco: Es ist auf jeden Fall wichtig, dass wir so wechseln können. Es gibt einfach noch einmal einen Schwung, wenn heute Amine, Benji und Nabil ins Spiel kommen.

Laut Manager Christian Heidel wird eine Entscheidung über die Zukunft von Max Meyer jetzt sehr zeitnah fallen. Werden Sie mit Max in den nächsten Tagen noch einmal reden?

Tedesco: Ich habe oft mit Max gesprochen, es ist alles gesagt. Er weiß, was er an uns hat, und wir wissen, was wir an ihm haben. Er muss einfach jetzt seine Entscheidung fällen, und wir hoffen, dass diese pro Schalke ausfällt. Er fühlt sich hier pudelwohl, das hat er mehrmals betont, und jetzt schauen wir einfach weiter.

Wenn er eine Entscheidung für seine Entwicklung trifft, müsste er auf Schalke bleiben, oder?

Tedesco: Diese Entscheidung kann ich ihm nicht abnehmen, die muss er schön alleine treffen. Max war jetzt gesperrt, und Benji Stambouli hatte das alles andere als schlecht gemacht im letzten Spiel. Das war für uns heute keine einfache Entscheidung, Max wieder in die Startelf rücken zu lassen, und trotzdem haben wir es gemacht. Das ist auch ein Vertrauensbeweis gegenüber Max Meyer.

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Nabil Bentaleb hat heute das erste Mal wieder gespielt. Auch ein Vertrauensbeweis?

Tedesco: Nabil war ja nie weg, er war ja nicht suspendiert. Ich habe auch die Mannschaft mit ins Boot geholt und ihr gesagt: Wir brauchen Nabil, wollen Nabil. In der Tat ist es ja auch ein Vertrauensbeweis ihm gegenüber, beim 1:0 in Leverkusen aufs Spielfeld zu kommen auf der Sechser-Position.

Was haben Sie ihm vor seiner Einwechslung gesagt?

Tedesco: Viel Spaß (lacht). Was wir von der Sechser-Position erwarten, hat er ja schon die ganze Woche im Training mitbekommen - da ändert sich ja nichts, wenn ein anderer Spieler reinkommt. Er hat es super gut interpretiert, nach vorne verteidigt und auch Kopfballduelle versucht, früh zu gewinnen.

Waren Sie überrascht, dass er gleich wieder den Elfmeter geschossen hat?

Tedesco: Nabil hat ja einen sehr, sehr guten Elfmeter-Abschluss, das hat er oft unter Beweis gestellt. Es war für ihn insgesamt wieder ein Step in die richtige Richtung.