Gelsenkirchen. . Domenico Tedesco ist als Tüftler bekannt. Für den gesperrten Max Meyer könnte Alessandro Schöpf gegen Hoffenheim als Sechser auflaufen.
Domenico Tedesco grübelt, tüftelt und überlegt. Dabei kommt er zu teils überraschenden, teils unerschöpflichen Ideen, was die Arbeitsaufgaben für seine Schalker Profis angeht. Sein neuester Kniff: Alessandro Schöpf, Schalkes physisch stärkster Spieler, für den Laufleistungen von über 13 Kilometern pro Begegnung zum Standard-Repertoire gehören, rückt von der Außenbahn auf die Sechser-Position.
Beim 1:2 gegen Tabellenführer Bayern München ergriff Tedesco genau diese Variante, nachdem Stamm-Sechser Max Meyer wegen Gelb-Rot-Gefahr ausgewechselt werden musste. „Der Trainer ist in der Halbzeit auf mich zugekommen und meinte, dass Max Meyer schon die gelbe Karte gesehen hat und dass er mich auf seine defensive Position schieben will. Ich konnte mich also im Kopf zumindest kurz darauf vorbereiten“, sagt Schöpf und lacht. Der 24-jährige Österreicher gilt als völlig unkomplizierter, lernwilliger Spieler. Einer, der da ist, wenn er gebraucht wird. Egal wann, egal wo.
Schöpf: "Es ist schon was anderes"
„Für mich war es in einem Spiel die Premiere auf der Sechser-Position“, sagt Schöpf. Auch für ihn war es somit überraschend, zumindest phasenweise in der ungewohnten Rolle gegen den amtierenden Meister zu agieren. „Es ist schon ein bisschen was anderes, wenn man auf einmal zentral spielt und nicht auf der Außenbahn. Die Gegenspieler kommen eigentlich von allen Seiten. Da muss man sich früher orientieren“, gibt Schöpf zu.
Da er seinen Job mit großem Einsatz und gewohnt starker Laufarbeit erledigte, dürfte die Variante nicht in der Schalker Mottenkiste landen.
Am Samstag gegen die TSG Hoffenheim (18.30 Uhr/Sky) muss die wichtige Stelle vor der eigenen Verteidigungslinie von Beginn an neu besetzt werden. Weston McKennie befindet sich nach seiner Innenbandverletzung gerade im Lauftraining.
Schöpf ist „offen für alles“
Und Nabil Bentaleb, der diese Position eigentlich im Schlaf spielen könnte, hat im Moment einen schweren Stand. Auch, wenn der Algerier sich im Training gerne mal mit „well done, Nabil“ selbst lobt, hinterlässt das beim Trainer wenig Eindruck. Tedesco mag Spieler, die sich voll einbringen, die sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Ob es der mitunter eigensinnige Bentaleb gegen Hoffenheim in den 18er-Kader schafft, ist noch fraglich.
Was wiederum Alessandro Schöpf verstärkt in den Blickpunkt rückt. Der österreichische Nationalspieler hat gute Karten, in der Startformation aufzutauchen. Ob auf der Sechs, in einer offensiven Halbposition oder auf der Außenbahn. „Ich bin offen für alles. Ich spiele dort, wo mich der Trainer aufstellt und möchte natürlich am liebsten von Beginn an spielen. Ich bin aber relativ flexibel, was die Position angeht. Grundsätzlich ist es mir ganz egal, wo ich spielen darf. Und wenn ich nicht dabei bin, dann müssen es elf andere Spieler richten“, sagt Schöpf. Ein Teamplayer eben.
Schöpf stützt Fährmann
Den aktuellen Durchhänger von Torwart Ralf Fährmann, der gegen Bayern und Bremen patzte, sieht Schöpf undramatisch. „Ralf weiß, dass er von uns sehr, sehr viel Rückendeckung hat. Dass er sich selbst vielleicht ein bisschen einen Kopf macht, das ist ganz normal. Das würde sich jeder andere, der mal ein schlechtes Spiel absolviert hat, auch machen“, so Schöpf. Er ist sicher: „Ich glaube, Ralf wird noch stärker aus dieser Situation rauskommen.“