Frankfurt. Schalke-Trainer Domenico Tedesco lobte sein Team nach dem 2:2 in Frankfurt überschwänglich. Beim Ausgleich saß er nicht mehr auf der Bank.

Nach Naldos Tor zum Last-Minute-2:2 bei Eintracht Frankfurt hätte Schalke-Trainer Domenico Tedesco voller Freude am liebsten das Stadion abgerissen. Eine Stunde nach dem Spiel gab er sich in der Mixed Zone der Commerzbank-Arena wie immer: sachlich, sympathisch, immer mit einer Prise Humor. „Wir müssen das Spiel heute gewinnen. Da gibt es keine zwei Meinungen. Es war in vielen Belangen sehr, sehr gut. Ich kann der Mannschaft kaum etwas vorwerfen“, analysierte Tedesco.

Dann erklärte er, wie es trotz großer Überlegenheit zum 0:2-Rückstand durch die Tore von Luka Jovic (2.) und Sébastien Haller (66.) kommen konnte. „Du kriegst zwei seltsame Tore, muss man ehrlich sagen. Beim 0:1 haben wir die Möglichkeit, früh zu klären, aber in der ersten Minute willst du nicht direkt lang spielen. Beim zweiten unterläuft uns ein Fehler, der passieren kann und darf“, sagte Tedesco. Es blieben die einzigen Frankfurter Chancen.

Trotz der Gegentore gaben die Schalker nicht auf. „Heute hat es wirklich Spaß gemacht“, erklärte Tedesco und ergänzte: „Fußballerisch war es gut gegen die sehr aggressive Frankfurter Mannschaft. Wir glauben aber bis zum Schluss an den Erfolg, pushen uns, halten uns an Pläne, spielen den langen Ball genau, wie wir es besprochen haben. Wir gehen auf den zweiten Ball, geben keinen verloren, sind gefährlich bei Standardsituationen.“

Tedesco: "Das muss ich lernen"

Das 1:2 erzielte Breel Embolo in der 82. Minute - und danach drückte Schalke weiter. Nach einem vermeintlichen Foul von Embolo protestierte Tedesco lautstark, mit beiden Armen in der Luft. Schiedsrichter Dr. Kampka verbannte den Trainer deshalb in den Kabinengang. „Das war zum ersten Mal in meiner Karriere. Das muss ich auch lernen, das Thema mit der Gestik muss ich mitnehmen“, sagte Tedesco.

So bekam er nur von einem Bildschirm mit, wie Naldo in der fünften Minute der Nachspielzeit den Ball zum 2:2 ins Tor schob. Er blieb aber im Kabinengang stehen. „Ich habe geduldig gewartet, da das Spiel noch nicht vorbei war. Ich durfte ja nicht zurück aufs Feld“, erklärte Tedesco. Ein stiller Moment am nächsten Schalker Ausnahmetag.

Das änderte sich aber nach dem Schlusspfiff. Da stürmte er zurück auf den Rasen - im Sprint.