Essen. Schalke hat nicht geplant, Benedikt Höwedes durch einen Neuzugang zu ersetzen. Aber: Reicht die Qualität des Kaders wirklich aus? Ein Kommentar.
- Schalke hat nicht geplant, Benedikt Höwedes durch einen Neuzugang zu ersetzen
- Aber: Reicht die Qualität des Kaders wirklich aus?
- Ein Kommentar
Schon während der Vorbereitungszeit auf diese Saison haben die Verantwortlichen des FC Schalke 04 angekündigt, den Kader verkleinern zu wollen. Der Grund war einleuchtend: Wenn eine Mannschaft nicht im Europapokal beschäftigt ist, braucht sie weniger Spieler. Also wurden einige Talente verliehen oder verkauft, und dass Sidney Sam auf Schalke keine Zukunft mehr haben würde, war auch nicht gerade eine Überraschung.
Aber Benedikt Höwedes? Wer hätte das gedacht? Dieser Fall bleibt spektakulär. Weil Höwedes nicht irgendein seelenloser Söldner ist. Und weil die sportlichen Folgen noch nicht absehbar sind.
Es muss nicht verschwiegen werden, dass der ehemalige Kapitän keine gute Saison hinter sich hat. Einen Höwedes in Topform hätte Schalke aber schon noch gut gebrauchen können. Also ist die logische Frage: Wer wird denn für ihn geholt? Die Antwort: niemand.
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Offensichtlich sind sich Sportchef Christian Heidel und Trainer Domenico Tedesco einig darin, dass die Qualität der vorhandenen Profis ausreicht, um den Abgang des Weltmeisters verkraften zu können. Sie gehen damit ins Risiko, denn nicht erst seit Sonntag, seit der unnötigen Niederlage beim Aufsteiger Hannover, sind Zweifel angebracht. Genügen Amine Harit, Bastian Oczipka und Pablo Insua als Neuzgänge? Werden Benjamin Stambouli und Yevhen Konoplyanka in ihrer zweiten Saison auf Schalke endlich einschlagen? Und galt Coke, der wegen des Systemwechsels nicht mehr gefragt ist, nicht erst vor einem Jahr als einer von Heidels Top-Transfers? Der andere war Breel Embolo. Dass sich der Stürmer damals schon nach wenigen Wochen schwer verletzen würde, war nicht absehbar und wirbelte die Planungen schwer durcheinander. Aber vor dieser Saison wusste man, dass es noch dauern könnte, bis der erst 20-jährige die Klasse erreicht, die man sich von ihm erhofft.
Viele offene Fragen also. Dass dieses Schalker Aufgebot stark genug sein soll, um wieder in einen internationalen Wettbewerb einziehen zu können, ist derzeit noch nicht klar erkennbar.