Essen. Die Tage von Yevhen Konoplyanka auf Schalke sind gezählt. Schalke sollte Konoplyanka sofort verkaufen - aber nur für 15 Mio Euro. Ein Kommentar.
- Die Tage von Yevhen Konoplyanka auf Schalke sind gezählt
- Schalke sollte Konoplyanka sofort verkaufen - aber nicht unter 15 Mio Euro
- Ein Kommentar
Seit Konoplyankas Angriff auf Trainer Weinzierl wissen die Schalker: Die Tage des Ukrainers sind gezählt; er wird den Klub verlassen. Seine mangelhafte Abwehrarbeit passt nicht in das wie auch immer geplante Spielsystem.
Nicht zu Unrecht fragt Konoplyanka: Haben die auf Schalke nicht vorher von meinen Defensiv-Schwächen gewusst? Doch, haben sie — sagt Christian Heidel, der Sportvorstand. Trotzdem sind sie das Wagnis eingegangen. War das falsch?
Als Konoplyanka jetzt seinen Chef beim Heimatbesuch in der Ukraine öffentlich und wirksam als „Feigling“ bezeichnete, bekam er kurioserweise viel Applaus von Schalke-Fans. Endlich zeige mal einer, so wörtlich, „Eier“. Hallo, geht’s noch?
Was würde deren Chef sagen, wenn man seine Kritik erstens nicht intern, zweitens auf Video und drittens mit persönlichen Angriffen äußert? Das Kündigungsschreiben wäre schneller formuliert als ein klärendes Gespräch anberaumt werden könnte.
Konoplyankas Ausführungen sind die einzigartige Abrechnung eines Spielers, der mit sich und der Welt nicht im Reinen ist. Nicht vergessen: Er hätte seine Situation auf Schalke problemlos verbessern können — er hätte 2016/17 nur besser trainieren und spielen müssen.
Der Feigling-Vorwurf hatte nur den einen Zweck: Er wollte Schalke unter Druck setzen, damit es kein Zurück gibt. Und weil das jetzt jeder weiß, sinkt die Ablöse branchentypisch. Und auch das muss man wissen: Je tiefer die Ablöse, umso höher das künftige Gehalt des Spielers.
Den Applaudeuren von Konoplyanka sei deshalb gesagt: Der Ukrainer hat dem Verein ganz bewusst und vollkommen egoistisch geschadet. Ganz abgesehen davon, dass die Außenwirkung fatal ist. Der Trainer, ohnehin unter Druck, geht jetzt angeschlagen in die Saisonvorbereitung.
Schalke-Trainer Weinzierl muss ausführlicher mit den Spielern sprechen
Denn auch das hat Konoplyanka getan: Er hat Gift verspritzt. Spieler seien auf seiner Seite. Die Zweite Liga drohe. Alles laufe schief… Ja, Markus Weinzierl muss mit seinen Spielern ausführlicher sprechen. Eine Einheit bilden.
Aber wie sehr hasst Konoplyanka den FC Schalke, dass er sein eigenes Wohlergehen über den Verein stellt? Auch daran denken, bevor man einseitig den Spieler für seine bewusst gesetzten Tiraden in den Himmel hebt. Um Schalke 04v geht es ihm ganz bestimmt nicht.
Sportvorstand Heidel liegen Angebote für Konoplyanka vor. Er könnte ihn noch heute mit Gewinn verkaufen. Er wollte noch ein bisschen warten, um ein paar Millionen mehr rauszuholen. Vielleicht wird es Zeit für Symbolpolitik. Schmeißt Kono sofort raus, damit alle sehen: So nicht, Freunde!
15 Millionen Euro Ablöse und ein paar mehr: Dann hätte Konoplyanka den Schalkern zumindest ein wenig Freude bereitet. Und Heidel kann sich darauf konzentrieren, dass der Trainer in Ruhe seinen zweiten Versuch auf Schalke startet.