Gelsenkirchen. Jens Lehmann hat das sportliche Schalke-Führungsduo kritisiert. Er hegt Zweifel an der Erfahrung von Markus Weinzierl und Christian Heidel.

  • Jens Lehmann hat das sportliche Schalke-Führungsduo kritisiert
  • Er hegt Zweifel an der Erfahrung von Markus Weinzierl und Christian Heidel
  • Der Ex-Torwart kommt am 21. Mai zum Eurofighter-Revivalspiel nach Gelsenkirchen

Am 21. Mai ist Jens Lehmann mal wieder zu Gast beim FC Schalke 04. Auch der Torwart gehörte 1997 zu den legendären Eurofightern und wird 20 Jahre danach bei Huub Stevens' Abschiedsspiel zwischen den Pfosten stehen. Dass Lehmann dabei von der aktuellen Schalker Führungsetage hocherfreut begrüßt wird, ist wenig wahrscheinlich.

Nach der königsblauen 0:2-Niederlage beim SC Freiburg und dem damit wahrscheinlich verbundenen Aus im Rennen um einen Europa-League-Platz suchte Lehmann die Schuldigen nicht auf dem Rasen. An den Fähigkeiten von Sportvorstand Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl, die Schalke-Boss Clemens Tönnies vor der Saison installiert hatte, hegt Lehmann große Zweifel. "Clemens Tönnies kommt nicht aus dem Fußball, Christian Heidel und Markus Weinzierl auch nicht. Wenn man die Mannschaft Fußball spielen sieht, dann sieht man viele Details, die nicht stimmen. Wenn ich viel weiß vom Fußball und die Spieler besser werden, dann habe ich irgendwann auch Erfolg", erklärte Lehmann bei Sky. Weinzierl habe in Augsburg einen anderen fußballerischen Ansatz verfolgt - der FCA stand meist kompakt, musste nicht in jedem Spiel mutig sein. "Auf Schalke wollen 60.000 Zuschauer unterhalten werden. Die wollen sehen, dass Schalke das Spiel macht", so Lehmann. Abschließend ergänzte der Ex-Nationalkeeper: "Wenn ich das Geld habe, wie Schalke es hat, dann darf ich als Fan auch erwarten, dass sie mehr Erfolg anbieten. Wenn dem nicht so ist, dann ist irgendwo einer nicht gut genug. Oder mehrere nicht. Schalke ist einfach enttäuschend."

Schalke-Sportchef Heidel: "Erfahrung spielt nur eine kleine Rolle"

Heidel kann mit einer solchen Kritik wenig anfangen. Schon seiner Vorstellung vor der Saison, als der Trainer noch nicht feststand, sagte er über seine Suche: "Erfahrung spielt für mich nur eine kleine Rolle. Intelligente Trainer mit Sachverstand können Erfahrung ganz schnell kompensieren." Zudem ist es für Heidel ein Irrglaube, dass ein Trainer ein erfolgreicher Profi gewesen sein muss: „Ich glaube, dass Trainer, die nicht die ganz große Fußballer-Karriere hatten, dazu bereit sind, sich noch mehr in die Arbeit hineinzudenken.“

Heidel entdeckte in seiner Amtszeit beim FSV Mainz 05 spätere Erfolgstrainer wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel. (mit sid)