Gelsenkirchen. . Die Schalker müssen am Freitag in Leverkusen ran, sind aber auswärts eines der schwächsten Teams der Liga. Weinzierl erklärt es mit Psychologie.
- Die Schalker müssen am Freitagabend bei Bayer Leverkusen antreten
- Allerdings sind die Knappen auswärts eines der schwächsten Teams der Liga
- Trainer Markus Weinzierl erklärt die Situation mit Psychologie
Hin und wieder merkt man es noch, dass Christian Heidel vor seiner Karriere als Fußball-Manager Autos verkauft hat. Als der 53-Jährige am Donnerstag über Laufleistungen und Tempomessungen sprach, stellte er fest, dass solche Daten bei den Fußballern heutzutage genau wie bei Autos festgehalten würden. Heidel ist so ein Statistik-Freak, für den Zahlen und Bilanzen eine herausragende Bedeutung haben. Vor dem Bundesligaspiel an diesem Freitag (20.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen sollte er das aber lieber nicht auf die Spitze treiben – sonst kann er das Saisonergebnis für Schalke nämlich schon knicken.
Auswärts schwach, aber noch drei Spiele
Schalke ist die viertschwächste Auswärtsmannschaft der Bundesliga, nur Darmstadt (3 Punkte), Hertha BSC und der Hamburger SV (beide neun Punkte) haben auswärts noch weniger Punkte geholt als die Königsblauen (bisher zehn). Weil Schalke aber in den verbleibenden vier Spielen noch dreimal auswärts antreten muss (in Leverkusen, Freiburg und Ingolstadt), muss sich diese Statistik im Schlussspurt der Saison grundlegend ändern, wenn man die Chance aufs internationale Geschäft bis zum letzten Spieltag wahren will. Allgemein sind sich die Schalker einig, dass nur vier Siege in den vier Spielen noch eine Möglichkeit bieten – und nur gegen den HSV kann man am vorletzten Spieltag noch einmal zu Hause antreten.
Woran es liegt, dass Schalke auswärts so wenig auf die Kette bekommt und zuletzt sogar beim fast sicheren Absteiger Darmstadt 98 mit 1:2 verlor, ist eine Frage, die Trainer Markus Weinzierl beantworten muss. „Wir tun uns auswärts schwerer, unser Spiel durchzubekommen“, sagt er und erklärt: „Die Psychologie spielt dabei schon eine Rolle. Es ist ein Unterschied, ob du die Fans im eigenen Stadion hinter dir hast oder auswärts nur einen Teil.“ Auch in der Europa League verspielte Schalke das Weiterkommen gegen Ajax Amsterdam ja vor allem durch einen mutlosen Auftritt in Holland.
Weinzierl fordert selbstbewusstes Auftreten
Ob sich das in dieser Saison noch einmal richtig ändert, ist aber fraglich – bisher gelang das immer nur punktuell; so etwa ausgerechnet in München (1:1) oder Dortmund (0:0). In Leverkusen aber muss eigentlich ein Dreier her, und entsprechend ist Weinzierls Auftrag, dass die Mannschaft dort endlich selbstbewusst auftreten soll: „Wir müssen effektiver werden und besser verteidigen. Und im Umschaltspiel müssen wir mehr Geschwindigkeit in Richtung gegnerisches Tor bekommen.“
Huntelaar-Einsatz bleibt offen
Bauen kann der Trainer dabei auf die Elf, die zuletzt beim 1:1 gegen RB Leipzig wenigstens Kämpferqualitäten bewies – plus Leon Goretzka, der wieder spielen kann. Auch Sead Kolasinac und Max Meyer sind fest eingeplant, während Matija Nastasic (Wade) weiter verletzt ist und Thilo Kehrer noch einmal gesperrt. Spannend wird sein, ob Klaas-Jan Huntelaar erneut in der Start-Elf steht, da will sich Weinzierl noch nicht festlegen: „Wir müssen sehen, was für uns am besten ist und was am besten zum Gegner passt.“
Leverkusen, das das Hinspiel in der Arena glücklich durch ein Tor von Stefan Kießling in der 89. Minute mit 1:0 gewann, verbucht eine genauso enttäuschende Saison wie Schalke, das Team hat sogar noch zwei Punkte weniger. Zumindest eine Zahl, die für Schalke spricht...