Gelsenkirchen. Ovationen bekam Schalkes Mittelfeldspieler Leon Goretzka bei seiner Auswechslung. Er hatte mit einer Verletzung bis zur 84. Minute durchgehalten.

  • Der 22-Jährige renkte sich im Spiel gegen Amsterdam den Kiefer aus und erlitt eine Gehirnerschütterung
  • Er zeigte über 84 Minuten trotz seiner Verletzung eine starke Leistung
  • Beim Spiel gegen RB Leipzig am Sonntag wird Goretzka definitiv fehlen

Leon Goretzka kam nach Mitternacht aus dem Krankenhaus zurück in die Veltins-Arena. Mit Kapuze im Gesicht meinte er sichtlich gezeichnet: „Ich habe mir zweimal den Kiefer ausgerenkt und eine Gehirnerschütterung zugezogen.“ Damit ist ein Einsatz am Sonntag gegen RB Leipzig ausgeschlossen. Goretzka konnte dem Verletzungs-Aus gegen Ajax Amsterdam immerhin etwas Positives abgewinnen: „Zumindest ist nichts gebrochen.“

Goretzka zeigte über 84 Minuten im Europa-League-Viertelfinal-Rückspiel gegen Ajax Amsterdam eine starke Leistung, musste dann aber beim Stand von 2:0 vom Spielfeld geführt werden. Die Fans honorierten seine Leistung mit stehenden Ovationen und "Leon Goretzka"-Sprechchören. Schalke siegte zwar mit 3:2 nach Verlängerung, schied trotzdem aus.

Heidel dementiert Aussage von Weinzierl

Die Schalker Verantwortlichen hatten für Verwirrung gesorgt. Trainer Markus Weinzierl hatte nach dem Spiel erklärt, Goretzka habe sich in der Halbzeit "etliche Male übergeben". Manager Christian Heidel sagte dazu am Freitag: "Das stimmt nicht. Ich stand einen Meter neben Leon. Er hat sich definitiv nicht übergeben. Das ist ein krasser Irrtum. Er hat gewürgt, weil ihm der Kiefer in der Kabine eingerenkt wurde."

Aufgekommene Vorwürfe, Schalke würde auf seine Spieler zu wenig Rücksicht nehmen, konterte Heidel vehement: "Leon hat selbst gesagt, dass alles okay ist und er wieder spielen kann. Der Vorwurf, wir würden die Gesundheit unserer Profis aufs Spiel setzen, ist dummes Zeug."

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Klaas-Jan Huntelaar hatte sich das Duell mit seinem Ex-Klub Ajax etwas anders vorgestellt. Schalkes Torjäger kam früh in der zweiten Halbzeit, um den Druck auf den Gegner zu erhöhen. Der „Hunter“ kratzte kurz vor Abpfiff der regulären Spielzeit am Torerfolg, aber Ajax-Torwart Andre Onana griff kurz vor dem grätschenden Huntelaar zu. Die Szene war letztlich nicht entscheidend, dafür aber das Ajax-Tor zum 3:1 in der 111. Minute. Nach Nick Viergevers Glückstreffer war Königsblau raus. „Da wird ein Spieler von Ajax angeschossen, Matija Nastasic hat versucht, zu klären. Und der Ball fliegt bei uns rein. Das war tödlich. So etwas passiert einmal in 1000 Fällen“, war Huntelaar fassungslos.

Am Sonntag trifft Schalke auf RB Leipzig

Die Hauptursache, warum Schalke über Ajax stolperte, sieht Huntelaar im Hinspiel. „Wir haben dieses Duell in Amsterdam verloren. Zwar haben wir dann eine tolle Mannschaftsleistung im Rückspiel gezeigt, aber es hat nicht gereicht. Wir hatten es fast geschafft, am Ende aber dann doch nicht. Das ist so typisch für diese Saison.“ Huntelaar räumt ein: „Das Spiel hat sehr viel Kraft gekostet. Wir wissen, dass wir am Sonntag wieder da sein müssen.“

Dann kommt RB Leipzig in die Veltins-Arena.