Darmstadt. Der FC Schalke 04 ist sich weiter selbst ein Rätsel und steht vor einem lausigen Gesamt-Ergebnis in dieser Saison. Ein Kommentar.

Es gab fünf Bundesliga-Niederlagen am Stück zu Beginn der Saison, es gab einen Hänger zum Ende der Hinrunde und einen Stolper-Start ins neue Jahr, aber was Schalke am Ostersonntag in Darmstadt erlebt hat, war der Tiefpunkt in dieser Saison: Eine 1:2-Niederlage beim abgeschlagenen Tabellenletzten, der in der kommenden Saison sein tristes Dasein in der 2. Liga fristen wird, ist durch nichts zu entschuldigen. Sie wird auch dadurch nicht erklärbar, dass der Erzrivale Dortmund hier vor ein paar Wochen ebenfalls verloren hat. Schalke hat die Chance, die die Ergebnisse vom Samstag geboten haben, einfach verschludert. Mit einem Sieg wäre man wieder im Geschäft um die internationalen Plätze gewesen - unfassbar, wie schlampig man mit dieser Chance umgegangen ist.

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Wer vor einem Jahr geglaubt hatte, dass mit einem neuen Trainer und einem neuen Management jetzt alles besser werden würde, der ist in dieser Saison in der Schalker Realität angekommen. Nichts ist durchschlagend besser geworden: Nicht die Ergebnisse, nicht die Spielweise, nicht das ewige Auf und Ab. Seit Jahren macht Schalke zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Oder sind die Möglichkeiten am Ende gar nicht so toll, wie man das auf Schalke glaubt? Schalke ist sich weiter selbst ein Rätsel.

Woran es in dieser Saison genau liegt, wissen wahrscheinlich selbst Manager Heidel und Trainer Weinzierl nicht genau. Klasse, Mentalität - über alles kann man diskutieren, aber das muss intern längst im Gange sein. Natürlich hat Schalke viel (Verletzungs-) Pech gehabt, natürlich wird das Spieljahr als Seuchen-Saison in die Vereinschronik eingehen. Aber das erklärt und rechtfertigt nicht mehr dieses lausige Gesamt-Ergebnis, vor dem Schalke jetzt steht.

Schalke wollte Kontinuität - und muss sie jetzt zeigen

Ändern kann man es jetzt nicht mehr: Man muss die Saison so zu Ende bringen, wie sie sich jetzt leidvoll darstellt. Alles andere, auch eine Diskussion über den bislang glück- wie erfolgslosen Trainer, wäre ein Aktionismus, den Schalke abschaffen wollte. Schalke wollte Kontinuität auf den entscheidenden Positionen, jetzt muss man sie zeigen. Sonst hätte man sich das ganze Gerede vom Neuanfang vor einem Jahr auch sparen können.