Gelsenkirchen. Schalke hat gegen Augsburg völlig verdient gewonnen. Das lag auch am Doppelpack von Guido Burgstaller. Die Fans feierten ihn anschließend.
Guido Burgstaller war der gefeierte Mann bei Schalkes 3:0 (3:0)-Heimsieg über den FC Augsburg. Der 27-Jährige hatte durch seinen Doppelpack (4., 29.) maßgeblichen Anteil am klaren Erfolg, der bei den Königsblauen für spürbare Erleichterung sorgt. Als Trainer Markus Weinzierl seinen Angreifer kurz vor Schluss auswechselte, gab es stehende Ovationen für Burgstaller. Dazu texteten die Fans einen Sprechgesang für den aus Nürnberg geholten Offensivmann. Burgstaller sichtlich gerührt: „Ich hatte ein Gänsehaut-Feeling, als ich das mitbekommen habe. Schöner geht es nicht.“
Markus Weinzierl ist sichtlich froh, dass er vorne endlich wieder einen Spieler zur Verfügung hat, der weiß, wo das Tor steht. „Er arbeitet unheimlich viel und ist immer da, wo es spannend wird. Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagt der Schalker Trainer. Burgstaller nimmt die lobenden Worte zur Kenntnis, ist aber kein Typ, der besonders gerne im Fokus steht. „Man darf nicht vergessen, dass meine Mitspieler mich auch super in Szene setzen. Die Vorarbeit von Eric Maxim Choupo-Moting zum 2:0 war Weltklasse“, so Burgstaller.
Trotz der beiden Burgstaller-Treffer hätte es für Schalke noch einmal eng werden können. Nach einem Foul von Kapitän Benedikt Höwedes an Augsburgs Kraftpaket Raul Bobadilla pfiff Schiedsrichter Dr. Robert Kampka Elfmeter für die Fuggerstädter. Schalkes Torwart Ralf Fährmann parierte den Schuss von FCA-Kapitän Paul Verhaeg mit einem Klasse-Reflex (31.). „Das war ein Schlüsselmoment“, befand Höwedes, der die Strafstoß-Entscheidung durchaus nachvollziehen konnte. „Den Elfmeter kann man schon pfeifen. Es war etwas unglücklich, aber ich wollte eben nicht, dass Bobadilla auf unser Tor schießt.“
Kolasinac bärenstark
Kurz nach dem parierten Strafstoß fädelte der bärenstarke Sead Kolasinac die Entscheidung ein. Der Bosnier hatte das Auge für den freistehenden Daniel Caligiuri, der aus kurzer Distanz einschoss – 3:0 (35.).
Nach dem Seitenwechsel hätten die überlegenen Schalker, die zwischenzeitlich etwas das Tempo herausnahmen, durchaus noch einen höheren Sieg herausschießen können, aber weder der formverbesserte Max Meyer noch der eingewechselte Yevhen Konoplyanka nutzten ihre Chancen. Trotzdem zog Markus Weinzierl nach dem Dreier gegen seinen Ex-Klub Augsburg ein zufriedenes Fazit. „Es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir haben gut gespielt und verdient gewonnen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wie an die Leistung aus dem Europa League-Achtelfinale gegen Borussia Mönchengladbach angeknüpft.“
Nach dem 1:1 im Hinspiel sind die Schalker am Donnerstag (21.05 Uhr/Sky) in Mönchengladbach gefordert. „Es wird eine große Aufgabe. Die Borussia ist eine harte Nuss“, sagt Benedikt Höwedes, „aber wir haben alle Möglichkeiten, es zu schaffen.“ Das erhoffte Erreichen des Viertelfinales und das zarte Heranpirschen an den aktuellen Bundesliga-Sechsten Eintracht Frankfurt, der nur noch fünf Punkte Vorsprung vor dem Weinzierl-Team hat, lässt Schalkes Perspektiven wieder deutlich freundlicher aussehen als vor einigen Tagen. „Ich habe schon zehn Mal gesagt, dass ich nicht jedes Mal anfange zu disktutieren: Schaffen wir den Sprung noch“, so Höwedes energisch. Am Ende war er sogar bereit, ins Phrasenschwein einzuzahlen: „Am Ende wird abgerechnet.“
Am Donnerstag gegen Gladbach
Doch am Donnerstag ist erst einmal Mönchengladbach. Sportvorstand Christian Heidel setzt darauf, dass sich Schalke in den Duellen mit der Elf vom Niederrhein kontinuierlich steigert. „Beim 4:2-Sieg in der Bundesliga waren sie besser. Bei unserem 1:1 in der Europa League sah es schon anders aus. Wir haben aus den Spielen schon etwas gelernt. Wenn wir jetzt noch etwas dazulernen, bin ich zuversichtlich.“