Mönchengladbach. Schalke befindet sich wieder in einer schwierigen Situation. Nach der deftigen 2:4-Niederlage gegen Gladbach geht der Blick nach unten.
- Schalke hat gegen Gladbach mit 2:4 verloren
- Jetzt steckt Königsblau wieder in einer schwierigen Lage
- Schalke könnte alle Saisonziele verpassen
Der FC Schalke 04 befindet sich zum zweiten Mal in dieser Saison in einer äußerst schwierigen Situation. Nach den fünf Niederlagen zu Saisonbeginn hat die Mannschaft irgendwann die Kurve bekommen, ist aber nie über Mittelmaß hinaus gekommen. Jetzt nach der 2:4 (1:1)-Klatsche bei Borussia Mönchengladbach zeigt die Kurve wieder deutlich nach unten. Schalke ist mit 27 mageren Punkten 13. in der Tabelle. Trotz des Umbruch-Jahres ein indiskutabler Zwischenstand. „Wir haben uns das alles anders vorgestellt“, sagt Sportvorstand Christian Heidel, „das Spiel in Gladbach war ein Big Point-Spiel. Wir hätten in der Tabelle einen Sprung machen können.“ Den machten die Borussen, die sich durch den Dreier über die Königsblauen auf Rang acht vorarbeiteten und nun mit Riesen-Selbstvertrauen ins erste Euro League-Aufeinandertreffen am Donnerstag auf Schalke gehen. Der S04 hängt nach der 0:3-Pokalpleite beim FC Bayern und der Gladbach-Klatsche in den Seilen.
Weinzierl sichtlich geknickt
„Das München-Spiel hat uns wehgetan und auch hier in Mönchengladbach war es nicht gut“, bilanzierte ein sichtlich geknickter Schalke-Trainer Markus Weinzierl und forderte: „Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken.“ Für Schalke werden die beiden internationalen Vergleiche mit Mönchengladbach zur Nagelprobe. Fliegen die Königsblauen aus der Europa League, ist die Saison nicht mehr zu kitten. Dann greift der von Kapitän Benedikt Höwedes geprägte Begriff „Übergangsjahr“. Christian Heidel will vom europäischen Wettbewerb, der über die Bundesliga erreichbar sein könnte, nichts mehr hören. Er richtet den Blick realistischerweise nach unten. Dort könnte es für Schalke noch ungemütlich werden.
In Mönchengladbach erwischten die Königsblauen keinen guten Start. Die Borussen machten in den ersten fünf Minuten mächtig Dampf und gingen nach einer zwischenzeitlich ausgeglichenen Spielphase durch Fabian Johnson in Führung (28.). Nach einem Foul von Christoph Kramer an Schalke-Defensivmann Thilo Kehrer, der für den angeschlagenen Sead Kolasinac in der Startelf stand, entschied Schiedsrichter Manuel Gräfe auf Strafstoß. Nabil Bentaleb verwandelte zum 1:1 (38.). Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Schalke seine Drangphase, kam durch Guido Burgstaller zu einer gefährlichen Kopfballchance (47.) und einem Konter, der allerdings durch ungenaues Abspiel verpuffte (48.).
Ab Mitte der zweiten Halbzeit brach das Unheil komplett über Schalke herein. Johnson (64.), Oscar Wendt (67.) und Raffael (76.) schossen eine 4:1-Führung heraus. Die königsblaue Defensive fiel komplett in sich zusammen, der Gegner spielte Katz und Maus. „Das war ab der 65. Minute fahrlässig von uns“, grummelte Weinzierl, „so kannst du hier in Mönchengladbach nichts holen.“ Zwar schaffte Leon Goretzka noch das 4:2 (82.), aber für die Schalker war der Ausflug an den Niederrhein ein kompletter Tiefschlag.
Schalker quittierten Leistung mit gellenden Pfiffen
Die mehreren tausend mitgereisten Fans quittierten die Leistung mit gellenden Pfiffen. Der Gang in die Kurve war für Schalkes Profis kein einfacher. „Ich kann die Leute verstehen. Wenn ich im Fanblock gestanden hätte, wäre ich auch sauer gewesen. Aber das bin ich auch so“, sagt Christian Heidel. Sein Mönchengladbacher Kollege Max Eberl strahlte über das ganze Gesicht. „Unsere Mannschaft hat sehr gut gespielt, hat die Räume gefunden, die sie sich erarbeiten wollte. Dieser Sieg gibt uns das Gefühl, dass wir noch etwas erreichen können.“ Derzeit sieht es so aus, als könnte die Borussia eine lange enttäuschende Serie noch umdrehen: Mönchengladbach tanzt noch auf drei Hochzeiten...