Gelsenkirchen. . Nach Naldos Saison-Aus nennt Schalkes Trainer Weinzierl seine Alternativen: Badstuber und Kehrer. Auch eine Rückkehr zur Viererkette ist möglich.

  • Nach Naldos Saison-Aus nennt Schalkes Trainer Weinzierl seine Alternativen
  • Sie heißen Holger Badstuber und Thilo Kehrer
  • Auch eine Rückkehr zur Viererkette ist möglich

In den vergangenen Monaten hatte Christian Heidel eine gewisse Ruhe in sich gespürt, wenn eine Flanke in den Schalker Strafraum gesegelt kam: „Dann habe ich mir wenig Gedanken gemacht, weil Naldo da drin steht“, berichtete Schalkes Manager am Freitag. Für ihn war der Abwehrriese wie „ein Fels in der Brandung“ – einer, der da steht und an dem alles abprallt. Dass Schalke seit dem verheerenden Fehlstart in die Saison ab dem sechsten Spieltag gemeinsam mit den Bayern die wenigsten Gegentore in der Bundesliga bekommen hat (nur zwölf), führt Heidel auch auf Naldo zurück.

Nun muss Schalke für den Rest der Saison ohne den schwer verletzten Innenverteidiger auskommen und die Abwehr neu sortieren. Die naheliegende Lösung zeigte Trainer Markus Weinzierl bereits am Mittwoch beim Spiel gegen Saloniki, als er nach Naldos Ausscheiden Holger Badstuber ins Zentrum der Dreierkette beorderte. „Ich glaube, dass er das spielen kann“, sagte Weinzierl am Freitag der WAZ. Jetzt greift Schalkes Plan mit Badstuber, der im Januar von Bayern München ausgeliehen wurde. Nachdem er anfangs einige Spiele auf der Bank saß, wird der frühere Nationalspieler auf Schalke nun dringend gebraucht.

Auch Thilo Kehrer spielt eine Rolle

Die Königsblauen hatten Badstuber als Alternative für die Dreierkette geholt, wo man sich mit Benedikt Höwedes, Naldo und Matija Nastasic zwar qualitativ glänzend aufgestellt sah, aber es Fragezeichen um den Fitnesszustand einiger Spieler gab. Höwedes und Nastasic konnten im Januar nicht trainieren, „das Risiko war uns zu groß“, erläutert Heidel. Inzwischen sind Höwedes und Nastasic wieder fit – „und jetzt fällt der aus, der im Januar alle Trainingseinheiten mitgemacht hat“, sagt Heidel kopfschüttelnd. Man kann das einfach nur großes Pech nennen, aber glücklicherweise hat Schalke mit Badstuber vorgebaut.

Weinzierl hat aber auch noch andere Alternativen in petto – muss er auch haben, weil man nicht weiß, was in dieser Saison auf Schalke noch alles passieren kann. Eine Möglichkeit ist der erst 20 Jahre alte Thilo Kehrer, der große Schritte nach vorne gemacht hat und in den vergangenen Spielen stets eingewechselt wurde. Zudem bringt Schalkes Trainer selbst eine Systemumstellung ins Gespräch: „Für Holger Badstuber und Thilo Kehrer ist es kein Problem, die Dreierkette zu spielen, und die Viererkette können sie sowieso – wir überlegen in alle Richtungen.“

Die Viererkette wieder möglich

Weinzierl hatte die Dreierkette nach dem Bundesliga-Fehlstart eingeführt, um seine damaligen drei Abwehrspezialisten (Höwedes, Naldo, Nastasic) in einer Elf unterbringen zu können und so für Stabilität zu sorgen. Einen guten rechten Verteidiger hatte Schalke durch den Kreuzbandriss von Coke damals ohnehin nicht. Jetzt soll Coke Mitte März wieder fit sein – „ich habe keine Zweifel, dass er in dieser Saison noch zum Einsatz kommen wird“, sagt Heidel. Spätestens dann wäre die Rückkehr zur Viererkette eine Möglichkeit; vorher müsste Mittelfeldmann Alessandro Schöpf rechter Außenverteidiger spielen. Weinzierl traut ihm das zu.

Das letzte Mal mit Viererkette spielte Schalke übrigens am 5. Spieltag bei der 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim: Jetzt kommen die Kraichgauer am Sonntag (17.30 Uhr) zum Rückspiel in die Arena. Schalke braucht dringend die drei Punkte – mit Badstuber im Abwehrzentrum.