Gelsenkirchen. . Schalkes Trainer lässt am Mittwoch gegen Saloniki rotieren. Er will die Belastung dosieren und stellt den Reservisten eine Chance in Aussicht.

Obwohl Schalkes Trainer Markus Weinzierl ein großer Freund der Rotation ist, hat er die Mannschaft in den vergangenen Spielen nur auf wenigen Positionen verändert. Das wird sich an diesem Mittwoch (18 Uhr/Sky und LIVE bei uns im Ticker) ändern, wenn Schalke in der Arena gegen Paok Saloniki ins Achtelfinale der Europa League einziehen will. Nach dem 3:0-Sieg im Hinspiel vor einer Woche in Griechenland wird Schalke jetzt rotieren – „nicht wegen des Ergebnisses, sondern wegen der Belastung“, betont Weinzierl: „Deswegen überlegen wir, auf ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Positionen zu wechseln.“

Die Frage ist nun: Wie viel Rotation verträgt eine Mannschaft, ohne sie aus dem Rhythmus zu bringen? Immerhin ist Schalke seit fünf Spielen ungeschlagen, und Benedikt Höwedes warnt: „Wir haben auch eine Serie zu verteidigen.“

Ein 3:0 ist noch kein Ruhekissen

Beim bedeutungslosen Spiel vor Weihnachten in Salzburg rotierte Weinzierl einmal auf zehn Positionen: So doll kann er es diesmal nicht treiben, das wäre Harakiri, weil die Griechen es mit einem Tor ja theoretisch doch noch einmal spannend machen könnten. Weinzierl will das Spiel trotz des hohen Vorsprungs mit 100 Prozent angehen und erinnert daran, dass man sich im Fußball nie sicher sein kann: „Im DFB-Pokalspiel in Nürnberg haben wir 3:0 geführt, dann haben wir nur noch verwaltet und es stand plötzlich 3:2. Da haben wir gesehen, wie schnell eine 3:0-Führung weg sein kann.“ Der Rotation gegen Saloniki kommt es aber entgegen, dass Schalke aktuell viele etablierte Spieler hat, die zuletzt wenig zum Einsatz kamen.

Eine B-Elf wäre das nicht

Johannes Geis, Klaas-Jan Huntelaar, Eric Maxim Choupo-Moting, Max Meyer, Yevhen Konoplyanka, Matija Nastasic, Thilo Kehrer und Dennis Aogo: Sie könnten im Extremfall neu ins Team kommen, ohne dass man von einer reinen B-Elf reden müsste. Alles gestandene Profis, von denen zuletzt nur Meyer und Nastasic auch einige Male in der Start-Elf standen.

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Die Fußballer sind von der Rotation naturgemäß nicht so begeistert. „Als Spieler will man immer dabei sein, möglichst in jedem Spiel, darauf ist man heiß“, erklärt Max Meyer: „Aber man kann nicht jedes Spiel machen. Es gibt immer Gründe, und die gilt es dann zu akzeptieren.“ Er selbst musste einsehen, dass es von der körperlichen und auch psychischen Belastung für jeden hart ist, wenn immer nur eine feste Elf spielt. „Bis zum Sommer sind es noch sehr viele Spiele. Wenn wir überall weiterkommen, haben wir nur noch englische Wochen.“ Aktuell sind es sechs am Stück, wenn in der Europa League das Achtelfinale erreicht wird.

Nicht auf dem Zahnfleisch durch englische Wochen

Saloniki ist deswegen die beste Gelegenheit, dem einen oder anderen angeschlagenen oder hoch belasteten Profi eine Verschnaufpause zu gönnen – sonst müsste man das am Sonntag in der Bundesliga gegen Hoffenheim tun, um nicht am nächsten Mittwoch auf dem Zahnfleisch zum DFB-Pokal-Viertelfinalspiel nach München zu kriechen. „In den letzten Wochen hat sich die Mannschaft sehr gut stabilisiert, deswegen haben wir auch weniger rotiert, aber das wird definitiv nicht sechs Wochen so gehen“, erläutert Weinzierl.

Außerdem lockt der Trainer mit einem Anreiz: „Jeder Spieler, der die Chance bekommt, muss sie auch nutzen.“ Denn dann könnten die Huntelaar, Choupo-Moting und Co. auch schnell wieder öfter in der ersten Elf auftauchen.