Gelsenkirchen. Guido Burgstaller traf gegen Hertha BSC erneut für Schalke. Die Fans der Königsblauen schätzen den Stürmer auch für seinen Einsatz fürs Team.

  • Guido Burgstaller traf gegen Hertha BSC erneut für Schalke
  • Die Fans der Königsblauen schätzen den Stürmer auch für seinen Einsatz fürs Team
  • Neben Fußball dreht sich bei der Schalker Mannschaft derzeit vieles um ein Bord und drei Pfeile

Am Montag war auf Schalke trainingsfrei. Markus Weinzierl gönnte seinen Spielern vor dem Hinspiel in Runde der letzten 32 in der Europa League am Donnerstag bei PAOK Saloniki einen freien Tag. Nicht auszuschließen, dass einige Schalker den Tag genutzt haben, um doch eine Trainingseinheit einzulegen. Und zwar an der Dartscheibe. Denn seit der vergangenen Woche ist auch in der Mannschaft das Dart-Fieber ausgebrochen.

Guido Burgstaller und Leon Goretzka bejubelten am Samstag ihre Tore beim 2:0-Sieg gegen Hertha BSC sogar mit dem Dart-Jubel, sie deuteten einen Wurf mit dem Pfeil an. Wann immer es ihre Zeit zulässt, wird in der Kabine gedartet.

Noch keine „180“ geworfen

Läuft es für Guido Burgstaller an der Scheibe ähnlich gut wie aktuell auf dem Rasen, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis er seine erste „180“ wirft. Das ist das Ziel eines jeden Dartspielers – mehr geht nicht. Stecken drei Pfeile im Triple-Feld der 20, ist die Maximalpunktzahl erreicht. Bislang habe noch kein Spieler dieses Kunststück geschafft. „Es gibt aber auf jeden Fall mehrere, die gut sind“, verriet Burgstaller aber.

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Auch Klaas-Jan Huntelaar gehört zum Schalker Dart-Team. Der „Hunter“ war im vergangenen Jahr sogar bei der Darts-WM in London dabei, um seinen niederländischen Landsmann Raymond van Barneveld zu unterstützen. Mannschaftskapitän Benedikt Höwedes könnte laut Burgstaller allerdings noch etwas Training gebrauchen.

Für Burgstaller, den 27 Jahre alten Stürmer, der in der Winterpause vom Zweitligisten 1.FC Nürnberg kam, könnte es auf Schalke auch auf dem Rasen kaum besser laufen. Gegen Hertha BSC erzielte er in seinem vierten Ligaspiel sein zweites Tor. Nach einem feinen Zuspiel von Nabil Bentaleb nahm er den Ball kurz vor der Halbzeitpause mit der Brust mit und traf ins untere Eck. Bei seinem Schuss verlor er sogar den rechten Schuh.

Schon vor gut drei Wochen hatte er gegen den FC Ingolstadt das 1:0 markiert, es war der Siegtreffer. So wuchtig, so robust er während eines Spiels zu Werke geht, so zurückhaltend ist er nach den Spielen, wenn er den Journalisten Rede und Antwort steht.

Über seinen Treffer, der den Sieg gegen Berlin einleitete, wollte er gar nicht groß sprechen. Vielmehr hat er erneut die Mannschaftsleistung in den Vordergrund gestellt. „Wichtig war, dass wir gewonnen haben. Wir wollten da weitermachen, wo wird in den letzten zwei Spielen gegen Bayern und Sandhausen aufgehört haben. Das ist uns gelungen. Wir sind der verdiente Sieger.“

Auf die Frage, ob er damit gerechnet hat, dass es auf Schalke auf Anhieb so gut für ihn läuft, sagt er: „Ich mache nicht viel anders als in der 2. Liga. Ich wollte gleich mein Bestes geben. Wer mich kennt, der weiß, wie ich Fußball spiele. Das hat bislang gut funktioniert.“ Bei seiner Auswechslung kurz vor dem Ende erhoben sich die Schalke-Fans von ihren Plätzen. Stehende Ovationen für den österreichischen Nationalspieler.

14 Tore in 16 Zweitliga-Spielen für Nürnberg

Burgstaller habe aber schnell erkannt, dass es nach seinem Wechsel in die Bundesliga schon Qualitätsunterschiede bei seinen Gegenspielern gibt. In der 2. Liga hat er in der Saisonhälfte in 16 Spielen 14 Tore erzielt. Mit diesem Wert führt er übrigens noch immer die Torjägerliste an.

Sein Trikot musste er aber auch nach dem Hertha-Spiel gleich hergeben. Nachdem er sein Trikot nach dem Sieg gegen Ingolstadt schon einem Freund aus England schenkte, der extra angereist war, konnte sich am Samstag ein Freund aus Wien über das Trikot mit der Nummer 19 freuen. „Er hat mir beim Umzug viel geholfen. Deshalb bekommt er es“, sagte Burgstaller.

Viel Platz für seine Trikots dürfte er in seiner neuen Wohnung sowieso nicht haben. Irgendwo muss ja schließlich die Dartscheibe hängen.