München. Vor der Schalke-Partie gegen den FC Bayern staunten einige über die Aufstellung. Doch der Mut von Weinzierl wurde belohnt. Ein Kommentar.
Schalkes Trainer Markus Weinzierl ging großes Risiko und wurde belohnt. Mit dem lange verletzten und erst in der Winterpause verpflichteten Holger Badstuber beorderte der 42-Jährige ausgerechnet im Duell mit den scheinbar übermächtigen Bayern einen Mann in die Abwehrkette, über den die Meinungen zuvor weit auseinander gingen. In seinem Wohnzimmer in München widerlegte die Bayern-Leihgabe im Schalke-Dress aber die Kritiker.
Badstuber hatte in seinen 59 Einsatzminuten 32 Ballkontakte, gewann fünf seiner neun Zweikämpfe und brachte 22 von 23 Bällen zu seinen Mitspielern. Dass er sich noch steigern kann und muss, weiß Badstuber. Bei ihm überwiegt jetzt die Freude, überhaupt wieder da zu sein. Badstuber will Schalke helfen – und er ist in der Verfassung, die er nach einer kleinen Anlaufphase an den Tag legte, mehr als ein Bankspieler.
Holger Badstuber denkt aktuell in kleinen Schritten. Was im Juni ist, wenn das Leihgeschäft mit Schalke ausläuft und er zu den Bayern zurückkehrt, ist völlig offen. Jede Minute, jedes Spiel bringt Badstuber weiter. Für seine Geduld, mit der er gegen Ingolstadt und Frankfurt dick verpackt auf der Schalker Reservebank saß, ist der 27-Jährige alleine durch den Einsatz gegen seinen Stammverein Bayern München belohnt worden.
Nicht nur bei Badstuber ins Risiko
Weinzierl ging nicht nur bei Badstuber ins Risiko, sondern auch im defensiven Mittelfeld, wo er den zuletzt gescholtenen Benjamin Stambouli für den meistens gesetzten Johannes Geis ins Spiel schickte. Auch dieser Schachzug ging auf. Stambouli stopfte mit großen Pensum Löcher, kämpfte und war präsent. In der Verfassung kann auch er Schalke helfen. Das Schatten-Dasein, das 8,5 Millionen-Mann Stambouli in den vergangenen Wochen fristete, kann weder sein Anspruch noch der von Schalke 04 sein. Ab sofort muss geliefert werden. Der Auftritt in München war der Anfang.