Chemnitz. Trainer Markus Weinzierl nahm Holger Badstuber und Guido Burgstaller nach dem Kaltstart in Schutz. Das 1:2 in Chemnitz deckte Defizite auf.
- Holger Badstuber legt ein sehr durchwachsenes Arbeitszeugnis hin
- Guido Burgstaller setzt immerhin kleine Ausrufezeichen
- Trainer Markus Weinzierl nimmt seine Winter-Zugänge in Schutz
Holger Badstuber versuchte gar nicht erst, Schönfärberei zu betreiben. Schalkes Leihspieler vom FC Bayern München legte beim 1:2 (0:2) im Test gegen den Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC ein sehr durchwachsenes Arbeitszeugnis hin.
„Wir haben verloren. Das ist natürlich nicht das Debüt gewesen, was ich mir gewünscht habe“, meinte Badstuber nach seinem 63-minütigen Einsatz. Schalkes Trainer Markus Weinzierl probierte zwei Varianten mit seinem neuen Abwehrmann. Badstuber startete in der Dreierkette zunächst als rechter Verteidiger.
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Das Experiment ging schief und wurde zur Halbzeit eingestellt. Badstuber hatte beim zweiten Chemnitzer Tor eine Mitschuld, da er mit seiner Grätsche an der Außenlinie gegen den frechen Florian Hansch ins Leere rutschte. Hansch bereitete daraufhin das 2:0 durch Dennis Mast vor (23.). Zuvor hatte Anton Fink durch die Beine von Schalke-Torwart Ralf Fährmann die Führung erzielt (13.).
Badstuber noch nicht auf gewünschtem Level
Für Holger Badstuber war die Anfangs-Position in der Schalker Deckung ungewohnt. „Rechts habe ich noch nie gespielt. Links fühle ich mich einfach heimischer“, sagte der 27-Jährige. Nach dem Wechsel wirkte Badstuber links etwas stabiler. Auf dem gewünschten Level, das Schalke helfen soll, befindet er sich wenige Tage vor dem Restrunden-Beginn gegen Ingolstadt noch nicht.
„Primär geht es für mich darum, Spielminuten zu sammeln und ein Gefühl für die Abläufe zu kriegen. Das funktioniert Schritt für Schritt. Jetzt geht es weiter im Text“, sagte Badstuber, der durchaus selbstkritisch bilanzierte: „Wir wissen, was wir als Mannschaft nicht gut gemacht haben. Daran arbeiten wir.“
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Von einem Schalker Bollwerk war in Chemnitz, wo der Rasen von 50 Helfern vom Schnee befreit worden war, nichts zu erahnen. Naldo gelang zwar das 1:2 (75.), aber er kam als Organisator mehrfach ins Schleudern – oder gar nicht rechtzeitig zum Brennpunkt des Geschehens. Alessandro Schöpf dichtete die rechte Seite nicht ab, Dennis Aogo ließ links viele Wünsche offen, spielte aber ohnehin nur deswegen, weil der leicht angeschlagene Sead Kolasinac geschont wurde.
Meyer zeigt Kostproben seines Könnens
Im Mittelfeld mühte sich Leon Goretzka als Antreiber, während Max Meyer eher dosierte Kostproben seines Könnens darbot. Vorne tendierte der Aktionsradius von Eric Maxim Choupo-Moting gen Null, während Neuverpflichtung Guido Burgstaller immerhin kleine Ausrufezeichen setzte.
„Ich muss erst die Abläufe und Spieler kennenlernen. Bei meinem Ex-Klub Nürnberg haben wir ein ganz anderes System gespielt und vorwiegend mit langen Bällen operiert. Ich muss mich umgewöhnen“, meinte der 27-Jährige.
Als Anspielstation konnte der Österreicher durchaus Pluspunkte sammeln. „Der Trainer verlangt, dass wir vorne den Ball halten oder klatschen lassen und dann in die Tiefe starten. Ein, zwei Aktionen waren ganz gut, aber bei mir gibt es sicher Luft nach oben“, betonte Burgstaller.
Markus Weinzierl nahm seine Winter-Zugänge in Schutz. Badstuber und Burgstaller hatten vor Chemnitz erst eine Trainingseinheit mit dem Team absolviert. „Es ist normal, dass nicht alles hundertprozentig passt“, sagte Weinzierl. Das neue Duo braucht noch Zeit. Allzu lange darf es allerdings nicht dauern, bis die Neuen auf Betriebstemperatur kommen. Sonst droht Schalke ein Holper-Start.