Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 verlor die Generalprobe beim Drittligisten Chemnitzer FC mit 1:2. Trainer Weinzierl muss noch einige Baustellen schließen.
- Schalke verlor die Generalprobe beim Drittligisten Chemnitzer FC mit 1:2
- Trainer Weinzierl muss noch einige Baustellen schließen
- Die Defensive ist noch löchrig
Die Generalprobe vor dem Bundesliga-Wiederbeginn am kommenden Samstag gegen den FC Ingolstadt (15.30 Uhr/Sky) haben die Profis von Schalke 04 verpatzt. Beim Fußball-Drittligisten Chemnitzer FC kassierten die Königsblauen, die ihre beiden Winter-Neuzugänge Holger Badstuber und Guido Burgstaller von Beginn an ran ließen, eine 1:2 (0:2)-Pleite. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht. Chemnitz hat die Chancen clever verwertet. Gut, dass uns die Schwächen in so einem Test aufgezeigt worden sind“, stellte S04-Torwart Ralf Fährmann fest. Für Fährmann stand das Testspiel, das über einen Sponsor zustande kam, unter einem besonderen Stern. „Chemnitz ist meine Geburtsstadt. Meine Mama, meine Oma und mein Bruder waren im Stadion“, so der Schlussmann.
Schalkes Hoffnungsträger Badstuber offenbarte die eine oder andere Schwäche
Für seine Verwandten und Freunde war Fährmann am Samstag der wichtigste Mann. Doch ansonsten waren alle Augen auf den neuen Abwehr-Hoffnungsträger Holger Badstuber gerichtet. Der 27-Jährige begann auf der für ihn ungewohnten rechten Verteidiger-Position und offenbarte dort die eine oder andere Schwäche. „Da habe ich noch nie gespielt“, so Badstuber. Am Chemnitzer 1:0 durch Anton Fink, der frech durch die Beine von Ralf Fährmann traf, war die Bayern-Leihgabe schuldlos. Die Entstehung des 2:0 hätte Badstuber verhindern können, aber er rutschte mit seiner Grätsche gegen den Chemnitzer Florian Hansch ins Leere. Im unsortierten Abwehrzentrum, wo Naldo komplett fehlte, traf Dennis Mast ohne große Mühe.
Auch interessant
Nach einer schwachen Ecke von Johannes Geis, die beim Chemnitzer Dennis Grote landete, fingen sich die Königsblauen den nächsten Konter. Ralf Fährmann verhinderte mit seiner Fußabwehr gegen Mast Schlimmeres (26.). Auf der Gegenseite wurde den Schalkern ein Tor von Max Meyer, das Guido Burgstaller mit eingeleitet hatte, wegen Abseitsstellung weggepfiffen (17.). „Eine falsche Entscheidung“, meinte S04-Direktor Sport Axel Schuster und schob nach: „Wenn man dann noch die Chance von Leon Goretzka, der nach 20 Minuten aus wenigen Metern freistehend scheiterte, hinzurechnet, hätte es durchaus in eine andere Richtung gehen können. Mit der Angst vor der Blamage konnten wir unsere Aktionen nach dem Rückstand dann nicht mehr so durchbringen.“
Gerade die löchrige Deckung und das zu zaghafte Gegenhalten im Mittelfeld sind Baustellen, die Trainer Markus Weinzierl mit seinem Team in der kommenden Woche dringend schließen muss. „Der Trainer hat das zur Pause deutlich angesprochen. Wir haben jetzt noch eine Woche Zeit, um uns auf den Startschuss vorzubereiten“, sagt der aus Nürnberg geholte Guido Burgstaller. Während der Stürmer durchaus ordentliche Aktionen nach vorne aufweisen konnte und zur Pause in der Kabine blieb, wurde es bei Holger Badstuber im zweiten Durchgang besser. Da kam der Abwehrmann auf der linken Innenverteidiger-Position zum Einsatz und wirkte insgesamt sicherer. „Da fühle ich mich heimischer. Wir müssen die Abläufe festigen. In der ersten Halbzeit haben wir es nicht gut gemacht. Danach wurde es besser“, bilanziert Badstuber. Nach 63 Minuten war seine Schicht beendet. Abwehr-Kollege Naldo gelang kurz darauf der Anschlusstreffer (75.). Zu mehr reichte es nicht mehr.
Schalkes Sportdirektor Schuster: "Badstuber hat den Einsatz gut überstanden"
Was für Axel Schuster wichtig war: „Holger hat den Einsatz gut überstanden. Er ist gerade vom Bayern-Trainingslager aus Dubai zurückgekehrt, lernt bei uns noch alles kennen und ist in einem System aufgelaufen, was er so noch nicht kannte. Da ist es erklärbar, dass noch nicht alles hundertprozentig lief.“ Mit jeder Trainingseinheit werden Badstuber und Burgstaller enger mit Schalke verschweißt. Auch gegen Ingolstadt wird das Duo aber noch nicht auf dem Toplevel sein.