Benidorm.

  • Bisher hat Schalke keinen Neuzugang
  • Kapitän Höwedes wird den Start wohl verpassen
  • Die Zukunft von mehreren Stammkräften ist ungeklärt

Geht es nach Donis Avdijaj, könnte es eigentlich schon wieder mit der Meisterschaft losgehen.

Als das Schalker Talent nach der Trainingseinheit am Montagvormittag im spanischen Benidorm mit Teamkollege Johannes Geis Freistöße übte, traf er gleich beim ersten Versuch ins Netz.

Avdijaj lässt sich feiern

Rund 30 angereiste Ultras stimmten daraufhin Avdijaj-Sprechchöre an. Der 20-Jährige überlegte nicht lange, rannte direkt auf die Anhänger zu und ließ sich am Spielfeldrand herzen.

Doch ganz so gelöst, wie es diese witzige Trainingsszene vermuten lässt, geht es bei den Schalkern nicht zu. Trainer Markus Weinzierl plagen unter spanischer Sonne einige Sorgen. Es sind sogar mehr, als ihm lieb sein können.

Höwedes verpasst wohl Jahres-Auftakt

Mit Kapitän Benedikt Höwedes, der mit einer Hüftreizung angereist ist und noch kein einziges Mal mit der Mannschaft arbeiten konnte, fällt eine der wichtigsten S04-Säulen aus.

Höwedes saß am Sonntagnachmittag in Laufschuhen am Rand des Trainingsplatzes und schaute seinen Kollegen bei der Arbeit zu. Ein frustrierendes Bild. Den Bundesliga-Wiederbeginn wird Höwedes, der auf seinen Körper hören und nicht zu früh anfangen will, mit großer Wahrscheinlichkeit verpassen.

Matija Nastasic, den die Achillessehne zwickt, und Thilo Kehrer (Adduktoren-Verhärtung) setzten gestern ebenfalls mit dem Training aus. „Wenn man sieht, dass mit Naldo nur noch ein Innenverteidiger auf dem Platz stand, dann ist das eine Position, auf der wir genauer hinsehen müssen“, sagt Manager Christian Heidel über mögliche Transferaktivitäten.

Badstuber wohl zu teuer

Die Antwort auf die Frage, ob Bayern-Abwehrspieler Holger Badstuber (27) eine Option für Schalke sein kann, ist komplex.

Badstubers Vertrag läuft in München nur noch bis Juni 2017. Bevor Bayern ein Ausleihgeschäft anstrebt, müsste das Arbeitspapier mit dem Ex-Nationalspieler zunächst verlängert werden.

Badstuber wäre nicht gerade günstig

Im Falle einer Fest-Verpflichtung müssten Interessenten, zu denen auch Wolfsburg und Manchester City zählen sollen, jetzt im Januar eine entsprechende Ablösesumme zahlen.

Haken aus S04-Sicht: Badstubers Gehalt wird als so üppig eingestuft, dass es den Schalker Rahmen sprengen würde. Nach Informationen der Sportredaktion gab es noch keinen direkten Kontakt zwischen Bayern München und Schalke 04.

Trainer Markus Weinzierl zu dem Thema: „Holger Badstuber ist ein sehr erfahrener Spieler. Über seine Qualität müssen wir nicht reden. Ob so etwas für uns machbar ist, weiß ich nicht.“

Kein neuer mehr ins Trainingslager

Die Hoffnung, einen oder mehrere mögliche Neuzugänge im Trainingslager dabei zu haben, hat sich zerschlagen. Heute (17 Uhr/Sport1) testet Schalke gegen den belgischen Erstligisten KV Oostende. Am Mittwochnachmittag jettet das Team zurück in die Heimat.

„Der Zeitpunkt, jetzt noch einen Spieler zu uns nach Spanien zu holen, ist überschritten“, so Direktor Sport Axel Schuster.

Weinzierl: „Wir brauchen Qualität“

Weinzierls Forderung nach Verstärkungen wurde bisher nicht erfüllt. „Wir brauchen Qualität. Wenn, dann muss uns ein Spieler weiterbringen“, sagt der Fußballlehrer.

Benedikt Höwedes zum Thema Neuverpflichtungen: „Gerade, weil wir in der Offensive Spieler haben, die länger ausfallen, kann man durchaus überlegen, ob das Sinn macht.“

Der Name von Nürnbergs Guido Burgstaller (27), der in 16 Zweitligaspielen 14 Tore für den Club erzielte, hält sich hartnäckig im S04-Umfeld. Burgstaller kann im Zentrum und auf der Außenbahn spielen.

Kolasinac zu Juventus Turin?

Etwas wohler wäre Markus Weinzierl nicht nur bei Personal-Aufstockung, sondern auch, wenn früh klar wäre, dass Eric Maxim Choupo-Moting und Sead Kolasinac im nächsten Jahr auf Schalke spielen würden.

Stürmer Choupo-Moting sieht noch keine Eile, eine Entscheidung zu treffen. Kolasinac, dessen Vertrag ebenfalls im Juni endet, wird bei mehreren englischen Klubs gehandelt. Gespräche mit dem italienischen Spitzenverein Juventus Turin gab es nicht.

Im Notfall kommen die Neuzugänge aus dem eigenen Lazarett

Schalkes Baustellen sind wenige Tage vor dem Meisterschafts-Wiederbeginn nicht kleiner geworden. Nur mit Improvisieren wird sie Markus Weinzierl nicht schließen können.

„Ich freue mich, wenn noch einer dazukommt“, sagt Weinzierl. Und hofft weiter. Ansonsten werden Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo irgendwann als Neuzugänge aus dem eigenen Lazarett kommen.

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