Gelsenkirchen. . Schalke fehlen gegen Freiburg alle etablierten Stürmer, aber drei Talente hat Trainer Weinzierl noch in der Hinterhand – vor allem Donis Avdijaj.
- Schalke fehlen gegen Freiburg alle etablierten Stürmer
- Drei Talente hat Trainer Weinzierl noch in der Hinterhand
- Vor allem Donis Avdijaj
Der eine hat bisher eine Minute lang in der Bundesliga gespielt, der zweite noch gar nicht, und der dritte im Bunde bringt es gar schon auf sieben Minuten: Die Rede ist von Donis Avdijaj, Bernard Tekpetey und Fabian Reese – die letzten gelernten Stürmer, die Schalke vor dem Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg noch zur Verfügung stehen. Nachdem sich am Donnerstag auch noch Eric Maxim Choupo-Moting (Infekt) endgültig abmeldete, ist guter Rat teuer: Trainer Markus Weinzierl muss einen neuen Angriff basteln.
Es wird ein Mini-Angriff
Im Training probierte er es unter der Woche mit Max Meyer und Yevhen Konoplyanka im Sturm. Das ist die naheliegende Lösung für das letzte Heimspiel des Jahres, denn beide haben in den vergangenen Wochen schon im Angriff ausgeholfen. Freilich sind beide gelernte Mittelfeldspieler und schon rein körperlich nicht für eine durchschlagskräftige Doppelspitze prädestiniert: Leichtgewicht Max Meyer ist nur 1,73 Meter groß, der Ukrainer Konoplyanka misst 1,78 Meter und ist damit auch nicht gerade eine „Kante“. Mit hohen Bällen vors Tor sollte es Schalke gegen die Freiburger da nicht unbedingt versuchen. Doch die Alternativen zum Duo Meyer/ Konoplyanka, „die sind rar“, stellt Weinzierl beim Blick auf den Kader fest.
Weil Konoplyanka aber eher von seiner Schnelligkeit lebt und er die gegen defensive Freiburger vermutlich nicht so sehr wird ausspielen können, lohnt sich dennoch ein Nachhaken. Wenn Schalkes Trainer einen der jungen Spieler ins kalte Wasser wirft, dann ist Donis Avdijaj erste Wahl. Der 20-Jährige ist zwar auch nur 1,72 Meter groß, aber er ist immerhin ein typischer Strafraumspieler. Wuselig und wendig und mit Zug zum Tor.
Eine Minute Bundesliga-Erfahrung
Nach seiner Rückkehr von Sturm Graz, wohin Avdijaj für eineinhalb Jahre ausgeliehen war, bekam er zuletzt im Europa-League-Spiel in Salzburg seine erste Chance bei den Profis, und da zeigte er zumindest, dass er diese beim Schopf packen will. Avdijaj war in Salzburg bester Schalker (WAZ-Note 2) und versprach danach, auf dieser Leistung aufbauen zu wollen – jetzt hofft er auf seine Chance. Der selbstbewusste Deutsch-Albaner, der bislang auch ordentlich Schlagzeilen außerhalb des Platzes gemacht hat, wurde schon gegen Leverkusen nach dem Rückstand eingewechselt – daher die eine Minute Bundesliga-Erfahrung.
Im Gegensatz zu Avdijaj hat Fabian Reese in Salzburg wenig Eigenwerbung betreiben können: Er bringt mit 1,87 Meter Körpergröße aber immerhin die Voraussetzungen mit, um auch mit hohen Bällen in Szene gesetzt zu werden. Bernard Tekpetey (auch nur 1,72 Meter groß) besitzt nur Außenseiter-Chancen, er ist eher ein Tempodribbler wie Konoplyanka.
In der Abwehr sieht es nicht viel besser aus
Dass Schalke nach den Verletzungen von Breel Embolo, Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo nun mit Choupo-Moting auch noch der vierte etatmäßige Stürmer fehlt, ist ohnehin eine Rarität, die Manager Christian Heidel so auch noch nicht erlebt hat: „Eigentlich haben wir diese Position vierfach besetzt. Aber wahrscheinlich werden jetzt Oberlehrer kommen und fragen: Warum haben die nicht fünf Stürmer?“
Immerhin ist Weinzierl froh, dass in der Abwehr Benedikt Höwedes nach seiner Sperre wieder dabei ist. Denn hinten sieht es ansonsten ohne Naldo (gesperrt) und Matija Nastasic (verletzt) auch nicht viel besser aus als im Sturm...