Gelsenkirchen.

  • Weltmeister Julian Draxler steht in Wolfsburg vor dem Aus
  • Nur bei einem lukrativen Weiterverkauf kassiert Schalke noch sechs Millionen Euro
  • Die Basis-Ablösesumme betrug im August 2015 33 Millionen Euro

Als Julian Draxler zuletzt beim Spiel in München aus dem Kader des VfL Wolfsburg gestrichen wurde, kann das auch Schalke 04 nicht gefallen haben. Denn durch solche Maßnahmen sinkt der Marktwert des Nationalspielers rapide, und damit kommt Schalke ins Spiel: Draxler ist wie ein Wertpapier, an dem die Königsblauen noch beteiligt sind.

Sitzt er beim VfL Wolfsburg nur auf der Tribüne, verringern sich die Chancen, dass Schalke noch einmal Kapital aus ihm schlägt. Bis zu sechs Millionen Euro stehen auf dem Spiel.

FC Schalke 04 kassierte im Frühjahr 2016 eine Million Euro

Die Rechnung geht auf eine Vereinbarung zurück, die Schalke und der VfL Wolfsburg im Sommer 2015 bei Draxlers Wechsel zu den „Wölfen“ geschlossen hatten.

Zusätzlich zu der Basis-Ablösesumme von 33 Millionen Euro handelte der damalige S04-Manager Horst Heldt erfolgsabhängige Bonus-Zahlungen und eine satte Beteiligung an einem eventuellen Weiterverkauf für Schalke aus. Die Boni flossen bisher spärlich: Eine Million Euro kassierte Schalke im Frühjahr dafür, dass Wolfsburg mit Draxler das Viertelfinale der Champions League gegen Real Madrid erreicht hatte. Mehr gab’s an Boni nicht, weil Wolfsburg seit einem Jahr sportlich im Dauer-Tief steckt.

Schalke hat also bisher 34 Millionen Euro für den in der Knappenschmiede ausgebildeten Weltmeister bekommen – 40 Millionen Euro sind laut Vertrag maximal möglich.

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Die noch fehlenden sechs Millionen Euro könnte sich Schalke holen, wenn Draxler die Wolfsburger verlässt. Voraussetzung: Die Transfersumme bei diesem Wechsel müsste mindestens 40 Millionen Euro betragen – dann wäre Schalke entsprechend daran beteiligt. Doch damit sind wir bei dem Punkt, der dieses Geschäft zum Platzen bringen dürfte: In der kommenden Winter-Transferperiode wird kein Verein bereit sein, 40 Millionen Euro für Draxler zu zahlen.

Im Sommer war das noch anders: Da stand ein 60-Millionen-Angebot des FC Arsenal im Raum, doch die „Wölfe“ lehnten ab und zwangen Draxler zum Bleiben. Schalke musste auf seine Ablöse-Beteiligung weiter warten.

Für den kommenden Januar aber stehen die Zeichen auf Trennung: Draxler ist in Wolfsburg unten durch, die Atmosphäre zu den Fans ist vergiftet, sportlich hat der Ex-Schalker die Erwartungen nicht erfüllt.

Es mag sein, dass sich die Lage nach dem Aus von VfL-Manager Klaus Allofs am Montag verändert, aber Draxlers Marktwert kann auch dessen Nachfolger kaum beeinflussen. Pikant: Gehandelt wird in Wolfsburg dafür Horst Heldt – der Mann, der den Draxler-Deal für Schalke gemacht hat.

Schalkes Finanzvorstand Peters äußerte sich nicht

Schalke müsste eigentlich darauf hoffen, dass Draxler im Winter nicht wechselt und seinen Marktwert in der Rückrunde wieder steigert. Nur offiziell bestätigen mag der Klub das nicht. Finanzvorstand Peter Peters sagt auf Anfrage der WAZ dazu: „Zu Vertragsinhalten äußern wir uns grundsätzlich nicht.“

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