Sinsheim. Glück gehabt - darüber waren sich alle Schalker nach dem 0:0 am Freitagabend bei 1899 Hoffenheim einig. Doch Schalke bleibt ungeschlagen, hat nach drei Spielen kaum erwartete sieben Punkte und als nächstes ein Heimspiel gegen Freiburg.

Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick sah sich die Szenen noch mal ganz genau auf den Monitoren in der Rhein-Neckar-Arena an. Den Aufreger nach 21 Minuten, als Vedad Ibisevic in den Strafraum eindrang und von Schalkes Christoph Moritz an der Hose festgehalten wurde. Auch Schiedsrichter Michael Weiner hatte ganz genau hingeschaut und gesehen, dass Moritz die Textilbremse schon vor der 16-Meter-Markierung eingesetzt hatte; also kein Elfmeter, obwohl der Hoffenheimer Torjäger erst im Strafraum zu Fall kam. Ein ganz enger Streitfall, bei dem Weiner nicht auf Elfmeter entschied. Glück für Schalke - weil der Schiri ein gutes Auge hatte und im Zweifel für den Angeklagten entschied.

Rangnick hätte es natürlich lieber anders gehabt und schob hinterher: "Ich habe aber noch einen viel klareren Elfmeter gesehen, als Compper ans Außennetz köpft und Obasi in der Mitte gehalten wurde."

Doch bei dieser Szene aus der 60. Minute bekam Rangnick contra von Schalkes Trainer Felix Magath: "Wenn ein Spieler zum Kopfball kommt und ein anderer gehalten wird, weiß ich nicht, warum man da Elfmeter pfeifen soll." Und mit einem süffisanten Lächeln in Richtung Rangnick fügte Magath hinzu: "Stellen Sie sich mal vor, der Kopfball von Compper geht ins Netz und der Schri pfeift wegen des Haltens in der Mitte einen Elfmeter - dann möchte ich mal Ralf Rangnick sehen…"

Magath wollte die Schalker Leistung nicht besser reden, als sie war. Auch er sagte: "Es war ein glückliches Unentschieden, das wir unserem guten Torwart Manuel Neuer zu verdanken haben." Aber geklaut hatte Schalke diesen Punkt in Hoffenheim nicht - in einer hektischen Partie war schon alles mit rechten Dingen zugegangen. Dass die Hoffenheimer ein Torschussverhältnis von 17:3 hatten, sagt alles über die Spielanteile: Schalke war zu passiv, ließ sich zu sehr zurückdrängen und konnte sich letztlich keine einzige wirkliche Torchance erspielen.

Glück gehabt - aber in der derzeitigen Lage ist ein Unentschieden in Hoffenheim für Schalke ein Erfolg.