Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 hat den Anfangsschaden repariert. Nach dem 3:1-Erfolg über Darmstadt 98 kletterten die Königsblauen auf den achten Platz.

  • Schalkes Manager Christian Heidel hatte gegen Darmstadt zwischenzeitlich sogar eine Klatsche in Erwägung gezogen
  • Das S04-Team bewies jedoch, dass es mittlerweile auch Rückschläge wegstecken kann
  • Der Schaden vom Anfang der Saison ist mit Platz acht größtenteils repariert

Nach zwölf Bundesligaspielen hat der FC Schalke 04 seinen Anfangsschaden repariert. Durch das 3:1 (1:1) über den SV Darmstadt 98 schafften die Königsblauen den Sprung auf einen einstelligen Tabellenplatz. Nach fünf Begegnungen hielt Schalke noch mit null Punkten die rote Laterne in der Hand. Mittlerweile haben sich Kapitän Benedikt Höwedes & Co. aus dem Sumpf gezogen und immer weiter nach vorne gekämpft. Aus den letzten sieben Meisterschaftsspielen wurden 17 Punkte eingefahren. Schalke liegt dadurch nur noch sieben Zähler hinter Eintracht Frankfurt und Hertha BSC, die aktuell die Champions-League-Plätze einnehmen. Genugtuung löst die Wende bei Trainer Markus Weinzierl nicht aus. „Aber ich empfinde Freude für den Verein“, sagt der 41-Jährige, „der Start war für uns sehr bitter. Jetzt sind wir zwölfmal ungeschlagen.“

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Sowohl in der Meisterschaft als auch im DFB-Pokal und der Europa League haben sich die Schalker einen Lauf erarbeitet. Mittlerweile kann das Team auch Rückschläge, die in der Saison-Startphase noch unlösbare Rätsel aufgaben, wegstecken. „Es macht sehr viel Spaß mit der Mannschaft. Wir hauen alles rein, was wir haben und belohnen uns auch dafür“, bilanziert Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting.

Schalke-Vorstand Heidel zog sogar eine Klatsche in Erwägung

Zumindest in der Anfangsphase sah es gegen Darmstadt allerdings nicht nach der Fortsetzung des Super-Laufs aus. Schalke ließ sich durch einen Konter von Sandro Sirigu, der Nationalspieler Max Meyer auf der Außenbahn entwischte und über das halbe Feld spurtete, aushebeln. Sirigus Pass in die Schnittstelle vollendete Marcel Heller zur Darmstädter Führung (6.). „Vielleicht war das Spiel in den Köpfen vorher zu sehr auf der Habenseite verbucht worden, bevor es überhaupt losging“, mutmaßte Sportvorstand Christian Heidel. Der Funktionär, der sich während einer Begegnung als Pessimist charakterisiert, hatte gedanklich sogar eine Klatsche in Erwägung gezogen.

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Doch für Schalkes Profis war ein mögliches Stolpern keine Option. Nach schwacher Anfangsphase legten die Königsblauen den Hebel um. Nabil Bentaleb, der nach seinem Nasenbeinbruch mit Gesichtsmaske auflief, schickte Choupo-Moting. Dessen Flanke verwertete Sead Kolasinac per Kopf zum Ausgleich (26.) - und lieferte ein weiteres Argument für eine Vertragsverlängerung. Nach Foul von Darmstadts Kapitän Aytac Sulu an Leon Goretzka zeigte Schiedsrichter Frank Willenborg auf den Punkt. Eric Maxim Choupo-Moting scheiterte allerdings an Lilien-Torwart Michael Esser (28.). „Ich habe zu simpel geschossen“, zeigte sich „Choupo“ selbstkritisch.

Choupo-Moting erzielte das 2:1 für Schalke

Zur Pause blieb Goretzka, der sich den Magen verdorben und deswegen keine Kraft mehr für die zweite Hälfte hatte, in der Kabine. Der eingewechselte Yevhen Konoplyanka sorgte für neuen Schwung, wobei zunächst aber erneut Eric Maxim Choupo-Moting in den Mittelpunkt rückte. Die feine Vorarbeit von Max Meyer, der wegen seines geschwollenen Sprunggelenks mit dickem Tapeverband auflief, lenkte der Angreifer mit der Fußspitze zum 2:1 ins Netz (60.). In der zerfahrenen Endphase machte Alessandro Schöpf nach perfektem Konoplyanka-Pass mit dem 3:1 alles klar (90.). „Jetzt freuen wir uns auf Leipzig“, blickte Markus Weinzierl bereits auf das Auswärtsspiel am kommenden Samstag. Für Schalke wird es die Reifeprüfung.