Gelsenkirchen. Sie spielten schon gemeinsam in der deutschen U16 - nun sind die Schalke-Talente Leon Goretzka und Max Meyer auch in der A-Nationalmannschaft vereint.

Wenn sich am Mittwoch die deutsche Nationalelf trifft und sich auf die Länderspiele in San Marino und Italien vorbereitet, sitzt auch Schalke-Talent Max Meyer im Flieger – nur elf Tage, nachdem er sich im Derby beim BVB (0:0) einen Bänderriss im Knöchel zugezogen hatte. Für Meyer kein Problem: Er arbeitete mit der medizinischen Abteilung Tag und Nacht, um im Spiel gegen Bremen (3:1) und für die A-Elf fit zu sein.

Meyer überzeugt im Schalker 3-5-2-System

Für das Schalke-Team opferte sich Meyer einmal mehr auf, legte das 1:0 vor. Nachdem er in der ersten Saisonphase selten zum Zug kam, läuft es mittlerweile für ihn prima – auch wegen seiner neuen Position als hängende Spitze im 3-5-2-System. „Das ist quasi die Raúl-Position“, erklärte Meyer und ergänzt: „Ich bin weniger hinten, kann mich mehr vorn aufhalten. Ich komme häufiger in intensive Sprints in der gegnerischen Hälfte und bestreite mehr Zweikämpfe. Das macht Spaß. Ich bin mehr im Spiel drin. Bisher klappt es ganz gut.“ Das ist ein Lob für die neue Taktik von Schalke-Trainer Markus Weinzierl.

Nun freut sich Meyer auf den Trip in den Süden – und das aus zwei Gründen. „Ich bin sehr gern bei der Nationalelf. Ich entwickle mich weiter, allein durch das hohe Niveau im Training“, sagte Meyer. Der zweite Grund: Meyers bester Freund Leon Goretzka ist ebenfalls dabei – Goretzka kehrt nach zwei Jahren Pause zurück zu Jogi Löw. Gemeinsam spielten Goretzka und Meyer schon in der deutschen U16. Seitdem sind sie eng befreundet. Als Meyer in Rio de Janeira die olympische Silbermedaille bekam, zeigte er Goretzkas Trikot - der musste Brasilien wegen einer Verletzung vorzeitig verlassen. Auf Schalke teilen sie sich ein Doppelzimmer, bei der Nationalmannschaft nicht. Zwangsweise, da alle Spieler Einzelzimmer zugewiesen bekommen.

"Vorstellen muss ich Leon dort nicht. Da sind einige junge Spieler dabei", sagt Meyer, der schon ein paar Monate im Kreise der A-Elf mitspielt. Für seinen Freund freut er sich: "Das hat er sich verdient durch seine Leistung. Wenn er das Verletzungspech nicht gehabt hätte, wäre er etwas früher dabei gewesen." Das lässt sich auch aus Löws Äußerungen schließen. Der Bundestrainer schwärmt schon seit vielen Monaten von Goretzka.