Gelsenkirchen. Seit neun Pflichtspielen ist Schalke unbesiegt. Dennoch freut sich Manager Christian Heidel auf zwölf Tage Pause. Wir haben Heidel Sonntag zugehört.

Mit 3:1 (2:1) besiegte Schalke 04 am Sonntagabend Werder Bremen und baute seine Erfolgsserie aus. Seit fünf Bundesligaspielen sind die Königsblauen unbesiegt - und sogar seit neun Pflichtspielen. Mittelfeldspieler Alessandro Schöpf, zweifacher Torschütze gegen Bremen, mag die nun folgende Länderspielpause nicht und würde am liebsten weiterspielen. Schalke-Manager Christian Heidel sieht das differenzierter. Er freut sich auf die zwölftägige Pause, wie er nach dem Spiel verriet.

Wie lautet Ihr Spiel-Fazit?

Christian Heidel: "Dieser Sieg war nicht nur wichtig, weil wir die Punkte brauchen. Es war auch wichtig zu sehen, dass man auch so ein Spiel gewinnen kann. Es bringt Selbstvertrauen, so ein Spiel nach Hause zu bringen. Das war harte Arbeit und hatte weniger etwas mit Glanz und Gloria zu tun. Bremen hat mit sieben, acht Mann hinten gestanden. Man kann dann anfangen, die Dinger einfach nur vorn reinzubringen. Das wollten wir aber nicht. Die Mannschaft hat Geduld gezeigt und nach hinten eigentlich kaum was zugelassen. Das ist ein verdienter Arbeitssieg. Es klappt nicht alles, es ist immer noch Luft nach oben, nicht nur in der Tabelle. Aber wir sind auf einem richtig guten Weg."

Neun Pflichtspiele ohne Niederlage - kommt die Länderspielpause zum falschen Zeitpunkt?

Heidel: "Nein. Ich bin eigentlich ganz froh. Wir haben auch ein paar Verletzte - heute sind zum Beispiel drei Stürmer ausgefallen. Doch nicht nur deshalb sind wir froh. Es ist auch für den Kopf wichtig, eine Pause zu haben. Wenn man von da unten kommt - und wir sind von ganz unten gekommen - dann ist das auch eine enorme nervliche Belastung. Alle zwei, drei Tage musst du dich neu konzentrieren, fokussieren. Du weißt, dass du nicht verlieren darfst. Nun tut es allen gut, sich mal zu sammeln. Die Phase zwischen den Länderspielpausen war sehr, sehr erfolgreich, sehr viel mehr Punkte kann man nicht holen. Wir sind zudem im DFB-Pokal und in der Europa League weiter. Nur in Augsburg haben wir Punkte liegen lassen. Wenn wir in der nächsten Sequenz ähnlich spielen, können wir den Bundesliga-Start, den keiner so wollte, korrigieren.

Welchen Anteil am Erfolg hat Nabil Bentaleb?

Heidel: "Man sieht von ihm immer wieder Dinge, das können nicht viele. Trotzdem sage ich bei Nabil immer: Da ist noch Luft nach oben. Aber man vergisst, wenn man ihn sieht: Der ist 21. Das muss man sich mal überlegen: Der ist erst 21 Jahre alt und spielt so Fußball. Wir sind sehr, sehr zufrieden. Es kann dir nichts besseres passieren, wenn du einen defensiven Mittelfeldspieler hast, der den Ball auch nach vorn entscheidend spielen kann. Aber ich will ihn nicht über den grünsten Klee loben."

Ist er 19 Millionen Euro wert?

Heidel: "Ich möchte ungern über Vertragsdinge reden. Das spielt auch jetzt überhaupt keine Rolle."