Nizza. Im ersten Gruppenspiel in der Europa League tritt Schalke beim Favre-Klub OGC Nizza an. Trainer Markus Weinzierl hielt sich in einigen Fragen noch bedeckt.

Als die Spieler des FC Schalke 04 am Mittwochabend den Rasen des hochmodernen Stadions in Nizza zum Abschlusstraining betraten, war die Stimmung trotz bewölkten Himmels bestens. Beim Aufwärmen wurde viel gelacht. In der Allianz Riviera will Schalke heute Abend (21.05 Uhr/Sport1) im ersten Gruppenspiel der Europa League gegen OGC Nizza endlich in die Erfolgsspur kommen.

Selbstvertrauen hat auf Schalke nicht gelitten

Das Selbstvertrauen ist trotz zweier Niederlagen zum Auftakt in der Bundesliga weiterhin groß. Der leidenschaftliche Aufritt am Freitag gegen den großen FC Bayern München hat trotz der 0:2-Niederlage Mut gemacht. Von einem Fehlstart, oder einer Krise, will auf Schalke niemand etwas wissen. „Davon sind wir meilenweit entfernt“, sagte Schalkes Torwart Ralf Fährmann vor der Abreise nach Frankreich. Damit das so bleibt, ist ein Sieg beim Tabellenzweiten der Ligue 1 heute aber fast schon Pflicht.

Naldo: "Auf Balotelli aufpassen"

Nach zwei Niederlagen in der Fußball-Bundesliga will Naldo mit dem FC Schalke 04 den Negativlauf stoppen und am Abend in Nizza einen Top-Start auf dem internationalen Parkett hinlegen.

Sie treffen heute auf Nizzas neuen Stürmer Mario Balotelli, um den es immer wieder Negativschlagzeilen gab. Wie stark schätzen Sie ihn ein?

Naldo: Mario Balotelli hat in seinem Leben viele Fehler gemacht, aber er ist immer noch ein Super-Spieler, auf den man richtig aufpassen muss. Er war in einer schlechten Phase, aber jetzt hat er für Nizza gut gespielt. Balotelli stand schon in großen Vereinen unter Vertrag und hat Champions League-Erfahrung.

Wie lässt sich so ein Spieler stoppen?

Naldo: Jeder Stürmer findet es unangenehm, wenn du als Verteidiger ganz eng dran bist. So eng, dass er kein Tor schießen kann.

Wie bewerten Sie den Schalker Saisonauftakt?

Naldo: Wir befinden uns in einer unangenehmen Situation, aber wir halten zusammen. Wir sind voll konzen­triert auf Nizza und wollen mindestens einen Punkt. Noch besser wäre es, wenn wir einen Dreier holen.

Zum Auftakt in der Europa League gibt es sicher angenehmere Reisen als nach Nizza. Die Mannschaft des ehemaligen Gladbacher Trainers Lucien Favre hat spätestens mit der Verpflichtung von Mario Balotelli auch auf der internationalen Fußballbühne Ansprüche angemeldet. „OGC Nizza hat ein gutes Team. Sie stehen fast an der Spitze der Ligue 1“, sagte Markus Weinzierl und fügte hinzu: „Nizza ist keine typische Mannschaft aus Lostopf vier.“

OGC Nizza gegen Schalke 04 – das klingt für Ralf Fährmann sogar „fast wie Champions League“. Schalkes Nummer eins nennt neben dem ehemaligen Wolfsburger Abwehrboss Dante und eben Mario Balotelli auch Younes Belhanda in der Reihe der hochkarätigen Neuzugänge des Gegners. Nizzas neuer Spielmacher spielte in der Rückrunde der vergangenen Saison auf Leihbasis auf Schalke. Überzeugen konnte Belhanda aber nicht.

An der Côte d’Azur, im Urlaubsparadies am Mittelmeer, werden die Schalker an die Leistungsgrenze gehen müssen, um erfolgreich zu sein. „Das letzte Spiel gibt uns Zuversicht. Wenn wir die Performance vom vergangenen Freitag in allen Partien abliefern können, werden wir auch unsere Spiele gewinnen. Die Leistung aus dem Bayern-Spiel muss künftig Standard sein“, fordert Weinzierl.

Auch interessant

Ob Schalke, wie zuletzt gegen Bayern München, in der Defensive mit einer Viererkette beginnen wird, ließ Weinzierl am Mittwoch noch offen. „Wenn der Einsatz stimmt, ist die Taktik zweitrangig.“ Die Frage, ob Klaas-Jan Huntelaar spielen kann, umschiffte der Trainer. Der Niederländer ist nach der Gehirnerschütterung, die er sich gegen Bayern zugezogen hat, zwar wieder fit geworden, aber der Coach gibt sich vorsichtig: „Klaas war drei Tage nicht im Training. Wir müssen da abwarten.“

Stambouli freut sich auf den Ex-Schalker Belhanda

Benjamin Stambouli, Schalkes Neuzugang von Paris St. Germain, weiß aus eigener Erfahrung, wie unbequem Spiele gegen OGC Nizza sein können. „Nizza hat ein verändertes Gesicht, neue Akteure, einen neuen Trainer. Wir haben Respekt“, sagt er. Auch wenn die Mannschaft mit Hatem Ben Arfa (Paris St. Germain), Valere Germain (AS Monaco) und Nampalys Mendy (Leicester City) gleich drei Leistungsträger verloren hat. Dafür hat der Mittelmeer-Klub auch Qualität hinzu bekommen. Stambouli: „Ich habe schöne gemeinsame Erinnerungen an Nizzas Younes Belhanda, mit dem ich in Montpellier zusammengespielt habe. Ich freue mich auf ihn.“