Gelsenkirchen. Leon Goretzka reist in einer Woche mit der deutschen U21-Mannschaft nach Rio. Bei den Olympischen Spielen will der Schalker nicht nur Fußball spielen.

  • Eine deutsche Männermannschaft nahm zuletzt vor 28 Jahren an einem olympischen Turnier teil: 1988.
  • Nun reist die U21-Mannschaft mit Spielführer Leon Goretzka zu den Spielen in Rio de Janeiro
  • Der Schalker Mittelfeldspieler ist großer Fan der olympischen Idee

Eine deutsche Männermannschaft nahm zuletzt vor 28 Jahren an einem olympischen Turnier teil – nun reist die U21-Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch mit Spielführer Leon Goretzka zu den Spielen in Rio de Janeiro (5. - 21. August) an. „Ich bin sehr dankbar, dass ich die Mannschaft als Kapitän anführen darf“, sagt Schalkes Mittelfeldspieler vor der „Reise ins Ungewisse“ – denn so genau weiß er noch nicht, was ihn in Brasilien erwarten wird.

Dass Goretzka die Binde tragen darf, aber ist klar und ist eine besondere Ehre für den Bochumer. Doch auch die Teilnahme an sich bedeutet ihm sehr viel: „Wenn ich an Olympia denke, dann schwingt etwas Heroisches mit, man denkt an Goldmedaillen aber auch die große Historie dieser Idee. Das ist einfach eine Geschichte, auf die ich mich riesig freue“, sagt der 21-Jährige.

Goretzkas Ziel: Nach der Vorrunde ins olympische Dorf

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Sollte Deutschland die Vorrunde mit den Gegnern Mexiko, Fidschi und Südkorea überstehen, darf die Mannschaft ins olympische Dorf umziehen. Das ist natürlich das Ziel. „Ich hoffe, dass wir die Möglichkeit bekommen, andere Wettbewerbe mitzubekommen“, sagt Goretzka, der „generell sehr beeindruckt“ davon ist, was andere Sportler in ihren Disziplinen leisten. Goretzka: „Zum Beispiel die Leichtathleten. Die Leichtathletik-EM habe ich deshalb auch im Fernsehen verfolgt. Ich freue mich auf die Erfahrungen, die ich dort sammeln werden.“

Diese werden definitiv einmalig sein, denn 2020 ist Goretzka keine Option mehr für eine Olympia-Teilnahme: Deutschland nominiert ausschließlich Nachwuchsspieler. Da Goretzka, wie auch sein Vereinskamerad Max Meyer (20), aber auf Schalke ein Leistungsträger ist, war nicht selbstverständlich, dass sich dieser Traum erfüllt. „Grundsätzlich ist absolut nachvollziehbar, dass ein Verein seine Spieler in der Saisonvorbereitung bei sich haben will. Ich denke aber, dass Max und ich in der Vorbereitung relativ lange dabei sein konnten“, meint Goretzka. Dass immerhin zwei Schalker mit nach Rio reisen, ist für ihn „ein guter Kompromiss.“

Goretzkas Vorfreude steigt von Tag zu Tag

Nun kann er es also kribbeln lassen. „Ich bin tatsächlich ein bisschen aufgeregt“, verrät der 35-fache Auswahlspieler, „sowohl Aufregung als auch Vorfreude steigen von Tag zu Tag.“ Eine wichtige Info zur Rio-Reise holte sich Goretzka übrigens bei seinen brasilianischen Teamkollegen: „Meine erste Frage war, ob das Wetter dort wie in China sein wird. In Brasilien soll es aber sehr erträglich sein.“