Gelsenkirchen. Trainer Markus Weinzierl führte eine neue Analyse-Methode im ersten Schalke-Training ein. Personalsorgen überschatten die bevorstehende China-Reise.

Der einzige Neuzugang beim Trainingsauftakt des FC Schalke 04 am Mittwoch war aus Aluminium, wirkte eher unbeweglich – aber zumindest technisch sehr beschlagen. Bei der ersten Einheit unter Markus Weinzierl kam auf Schalke erstmals ein Kameraturm zum Einsatz. In knapp zehn Metern Höhe über der Grasnarbe nimmt eine Kamera die Übungen auf. Videoanalyst Tobias Hellwig kann sie während des Trainings von unten steuern und das Bildmaterial im Anschluss – sogar per Smartphone – zusammenschneiden und aufbereiten.

Nach dem personellen Umbruch bei den Gelsenkirchenern ist diese Neuerung nur ein Mosaikstein, aber auch der erste sichtbare Fortschritt. „Der Trainer braucht die beste Infrastruktur und die bestmöglichen Analyse-Werkzeuge“, hatte Sportvorstand Christian Heidel gefordert. Der Manager hatte angeprangert, dass Schalke in Sachen Technologie der Bundesliga-Konkurrenz hinterherhinkt: „Nicht nur den Top-Klubs, sondern auch Vereinen aus dem Mittelfeld.“

Das soll sich in den nächsten Wochen grundlegend ändern. Bald will Schalke über eine Infrastruktur verfügen, die zulässt, dass die Profis den ganzen Tag auf dem Vereinsgelände verbringen. Heidel hat begonnen, den Klub zu renovieren.

Neun Schalke-Stammspieler fehlen

Auch Weinzierl macht ein paar Dinge anders als seine Vorgänger. Sogar bei den Trainingsspielen hält es den Ex-Profi nicht am Spielfeldrand, er ist stattdessen mitten im Geschehen – zum Beispiel, um die Abwehr zu dirigieren. „Ich bin nicht nur ein Trainingsbeobachter, ich versuche, mich auf dem Platz aktiv einzubringen“, erläuterte er.

Man könnte auch sagen: Weinzierl tut, was er kann, um aus einer schwierigen Saisonvorbereitung eine erfolgreiche zu machen. Nicht weniger als neun potenzielle Stammspieler fehlten zum Start.

Nicht zuletzt die rund 1000 Zaungäste vermissten unter anderem die vier EM-Fahrer, die nach ihrem persönlichen Turnierende jeweils drei Wochen Urlaub machen dürfen. Der neue Star Breel Embolo stößt also erst Mitte Juli zu den Königsblauen, nach China fliegt der Schweizer am Samstag noch nicht mit. „Das wird ein Akt“, sagt Weinzierl mit Blick auf die Marketingreise, „aber wir werden das Beste daraus machen.“

Kamera passt ins Schalker Gepäck

Auch mit dem Kameraturm. Dieser ist einfahrbar und passt deshalb bequem ins königsblaue Gepäck.