Sinsheim. Kapitän Benedikt Höwedes wünscht sich für die kommende Saison ruhigere Zeiten auf Schalke. Die Kritik habe zuletzt respektlose Dimensionen erreicht.

  • Kapitän Benedikt Höwedes wünscht sich für die kommende Saison ruhigere Zeiten auf Schalke
  • Die Kritik habe zuletzt respektlose Dimensionen erreicht
  • Breitenreiter hat sich "sehr ehrlich und korrekt verhalten"

Nach dem letzten Saisonspiel bei der TSG Hoffenheim stellte sich Benedikt Höwedes noch einmal unseren Fragen. Wie üblich, redete der Schalke-Kapitän Klartext.

Benedikt Höwedes, ein klarer 4:1-Auswärtssieg, Platz fünf und die direkte Qualifikation zur Europa League – war das ein versöhnlicher Saisonabschluss?

Benedikt Höwedes: Vor dem Spiel war die Konstellation relativ ungünstig für uns. Wir standen unter dem Druck gewinnen zu müssen und sind aufgrund des Ergebnisses in Mainz jetzt sogar Fünfter. Ich glaube, das ist ein versöhnlicher Abschluss, denn es gab auch sehr emotionale Abschiede von vielen Leuten, die diesen Verein leider verlassen werden. Das war nicht ohne.

Sie sprechen es schon an – wie war es denn, als André Breitenreiter der Mannschaft mitgeteilt hat, dass er aufhören muss?

Höwedes: Es war keine Riesenüberraschung, weil in den Medien schon viel über einen möglichen Abgang des Trainers diskutiert wurde. Er hat sich sehr ehrlich und korrekt verhalten, so wie er es die ganze Saison uns gegenüber gehandhabt hat. Ich kann auch sagen, dass ich immer ein gutes Verhältnis zu ihm hatte und André Breitenreiter für einen guten Trainer halte. Er hatte einen sehr guten Draht zur Mannschaft, auch wenn das zum Teil ganz anders dargestellt wurde. Nun wurden Entscheidungen getroffen, die es zu akzeptieren gilt. Von der Seite, die sie getroffen hat, wird es Gründe dafür gegeben haben. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass André Breitenreiter hier einen guten Job gemacht hat und die Mannschaft auch nach vorne gebracht hat.

Wenn es eine Weiterentwicklung gab, bleibt davon dann auch etwas haften? Oder geht es jetzt – mit neuem Manager und neuem Trainer – wieder von vorne los?

Höwedes: Zwei entscheidende Positionen sind neu besetzt, da muss man gucken, was da kommt. Das kann noch niemand beurteilen, weil wir die Personen nicht kennen, sie werden sich jetzt vorstellen. Wir werden unseren Weg weitergehen, keine Frage. Aber es war jetzt schon ein emotionaler Einschnitt.

Wird die nächste Saison dann ruhiger verlaufen oder geht das auf Schalke gar nicht?

Höwedes: Das wünschen wir uns immer. Ich glaube in dieser Saison hat die Härte der Kritik Dimensionen angenommen, die doch sehr respektlos war. Das war zum Teil schon menschenunwürdig. Wir sind Menschen mit Gefühlen, doch da wurde drauf herumgetrampelt. Schade, dass es so weit gekommen ist. Vielleicht ist der Fußball heute so. Trotzdem finde ich, dass man das nicht hinnehmen sollte, denn es hat Ausmaße angenommen, die ich nicht in Ordnung finde.