Gelsenkirchen. . Atsuto Uchida hat schon seit mehr als einem Jahr kein Spiel mehr für Schalke bestreiten können. Die Operation brachte nicht den gewünschten Erfolg.
Seit letztes Spiel liegt mittlerweile über ein Jahr zurück. Es war am 10. März 2015, als Atsuto Uchida in den Schlussminuten des Champions-League-Duells bei Real Madrid versucht hat mitzuhelfen, das königsblaue Wunder von Madrid doch noch wahr werden zu lassen. Schalke gewann mit 4:3 bei den Königlichen, schied aber trotzdem aus der Königsklasse aus. Seither ist Atsuto Uchida nie mehr in einem Spiel auf den Fußballplatz zurückgekehrt und inzwischen gibt es Zweifel, wann der japanische Publikumsliebling überhaupt wieder so wie früher gegen den Ball treten kann. Schalke macht sich große Sorgen um den kleinen „Uchi“.
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Momentan ist Atsuto Uchida wieder in seiner japanischen Heimat. Dort ist der 28-Jährige bei dem Arzt seines Vertrauens in Behandlung, der ihn im Frühjahr 2015 an der Patellasehne im rechten Knie operiert hatte. Uchida arbeitet dort hart an seinem Comeback – die Prognose ist folgende: Er kommt erst wieder nach Schalke zurück, wenn er auch spielen kann. Der japanische Doktor hat dafür die Saisonvorbereitung im Sommer ins Auge gefasst, aber da ist Vorsicht geboten. Denn: Derselbe Arzt hatte vor einem Jahr nach der Operation auch in Aussicht gestellt, dass Uchida im Oktober 2015 wieder gesund wäre. Erfüllt hat sich diese Hoffnung nicht. „Und deswegen“, sagt Schalkes Trainer André Breitenreiter nachdenklich, „gibt es bei uns große Zweifel, wann er wieder spielen kann.“
Ärzte rieten Uchida von Operation ab
Im Grunde hält die Leidensgeschichte des Abwehrspielers schon seit mehr zwei Jahren an, und dabei ist einiges nicht so gelaufen, wie man sich das auf Schalke vorgestellt hatte. Es begann im Februar 2014, als sich Uchida eine komplizierte Muskelverletzung zuzog, die er in seiner Heimat behandeln ließ. Damals wollte er unbedingt für die WM im Sommer 2014 fit werden, und das gelang ihm auch: In Brasilien absolvierte er drei Spiele – und kehrte dennoch danach angeschlagen nach Schalke zurück.
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Fortan machte ihm die Patellasehne im rechten Knie zu schaffen, die Rede war davon, dass dies eine Reaktion auf die Belastung sei, die Uchida auf sich genommen hatte, um die WM spielen zu können. Schalke behandelte ihn konservativ, Ende 2014 kehrte er für einige Spiele auf den Platz zurück. Doch ganz weg waren die Schmerzen nie. Ein halbes Jahr später schickte Schalke ihn dann zu Nationalmannschafts-Arzt Dr. Müller-Wohlfahrt nach München, und anschließend berichtete Manager Horst Heldt: „Er ist auch unserer Meinung, dass wir Uchi auf keinen Fall operieren lassen sollen. Uchida aber hörte lieber auf den Rat seiner Ärzte in Japan – und begab sich dort unters Messer.
Sascha Riether soll bleiben
Seitdem geht es nur ganz mühsam wieder aufwärts. Zwar trainierte der Profi ab Herbst 2015 wieder auf Schalke, doch an viel mehr als Laufen war nicht zu denken. Klagen freilich mochte er über diese Situation nicht, das verbot ihm seine japanische Höflichkeit. Um das Ausmaß der Schmerzen ausmachen zu können, gab Schalke ihm eine Bewertungs-Skala von eins bis zehn an die Hand, auf der Uchida anzeigen sollte, wie hoch der Schmerz bei welcher Belastung ist. „Uchi“ zeigte stets „eins“ oder „zwei“ an – und humpelte anschließend über den Trainingsplatz. Erst, nachdem er im Winter eine intensivere Einheit mitgemacht hatte, gab er Punkt „zehn“ auf der Schmerz-Skala an – und danach war klar, dass es so nicht weitergehen könnte. Uchida flog wieder zu seinem Operateur nach Japan, und da ist er noch heute.
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Angesichts dieser Geschichte muss Schalkes Trainer Breitenreiter zwangsläufig ein Fragezeichen dahinter setzen, wann der 28-Jährige wieder richtig belastbar ist – fest planen kann er mit Uchida die neue Saison nicht. Und deswegen macht er sich auch dafür stark, dass Sascha Riether einen neuen Vertrag bekommt – der Routinier und Junior Caicara waren vor einem Jahr auch aufgrund von Uchidas Verletzungspech geholt worden. Breitenreiter will wieder mit zwei rechten Außenverteidigern in die neue Saison gehen und sagt zum Thema Riether: „Sascha hat seine Rolle bestens ausgefüllt. Entsprechend habe ich meine Empfehlung ausgesprochen.“