Münster. Schalke-Chef Tönnies fordert 500.000 Euro für Aufsichtsräte bei einem Verstoß gegen die Verschwiegenheit. Die Räte müssen diesem Plan zustimmen.

  • Schalke-Chef Tönnies fordert 500.000 Euro für Aufsichtsräte bei einem Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht.
  • Die Räte müssen diesem Plan zustimmen.
  • Abgestimmt werden soll darüber bei der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am kommenden Dienstag.

Schalke-Chef Clemens Tönnies will Aufsichtsräte seines Klubs künftig mit hohen Strafzahlungen belegen lassen und so undichte Stellen in seinem Gremium stopfen. Dies kündigte Tönnies bei einer Fan-Versammlung in Münster an. Genannt wurde eine Summe von 500 000 Euro, die für einen Verstoß gegen die Verschwiegenheitspflicht fällig werden könnte.

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Demnach sollen Schalkes Aufsichtsräte eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben, dass interne Vorgänge nicht an die Öffentlichkeit getragen werden. Die Unterschrift soll auf freiwilliger Basis geleistet werden. Wer den Ehrenkodex unterschreibt, kann danach mit seinem privaten Vermögen zur Kasse gebeten werden, sofern ihm ein Verstoß nachgewiesen werden kann. Allerdings müssen die Aufsichtsräte diesem Plan noch zustimmen: Abgestimmt werden soll darüber bei der turnusmäßigen Sitzung des Gremiums am kommenden Dienstag.

Als Aufsichtsrats-Chef dürfte Clemens Tönnies reden

Tönnies bestätigte auf Anfrage dieser Zeitung diesen Plan, wollte dazu aber zunächst keine weitere Stellung beziehen, um der Sitzung nicht vorzugreifen. Dass nicht alle Mitglieder begeistert sind, liegt auf der Hand. Zum einen fragt man sich, wo überhaupt die undichten Stellen liegen – zum anderen herrscht Aufregung darüber, ob mit einer halben Million Euro Strafzahlung nicht jegliches Maß verloren geht. Für Tönnies selbst wäre eine so hohe Summe kein Problem, aber ihn betrifft die Regelung gar nicht: Als Vorsitzender des Aufsichtsrates darf er reden...