Darmstadt. . Nach Max Meyers Galavorstellung in Darmstadt lobt Schalke-04-Trainer Breitenreiter den Dribbelkönig und sagt: „Bei mir stand er nicht in der Kritik.“
Nach 84 Minuten war die Gala vorbei. Max Meyer war gefoult worden und humpelte vom Platz. Die Auswechslung wäre aber ohnehin erfolgt – allein schon, weil der 20-Jährige bis dahin schon so viel für seine Mannschaft getan hatte. Ganz cool hatte Meyer sich in der 43. Minute vor seinem Tor zum 1:0 den Ball und die Gegner zurechtgelegt, um dann zu treffen. Und mit einem Zauberpass schickte er später Leroy Sané auf die Reise, der den tollen Angriff mit dem 2:0 abschloss (53.). Im Prinzip war das Spiel in Darmstadt damit für Schalke gelaufen, die Gegenwehr des SV 98 gebrochen.
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Zwei Torbeteiligungen waren nicht alles, was Meyer am Samstag zu bieten hatte. Mit 10,7 Kilometern war der Wirbelwind bis zu seiner Auswechslung sogar der laufstärkste Schalker Spieler. „Max Meyer ist ein junger Spieler, der gezeigt hat, welch hohe Qualität er besitzt. Er hat ebenso wie der Rest der Mannschaft ein hervorragendes Spiel abgeliefert“, lautete das verdiente Lob, das er danach von Trainer André Breitenreiter bekam.
Eine Trotzreaktion?
Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, dass Meyer ein wenig verstimmt gewesen wäre: Die Vorbereitung auf die Rückrunde war für ihn nicht optimal verlaufen, beim 1:3 gegen Bremen wurde er dann ausgewechselt, obwohl Schalke in Rückstand lag und ein Tor brauchte. Außerdem wurden mit Alessandro Schöpf und Younes Belhanda Spieler verpflichtet, die auch auf seinen Positionen zum Einsatz kommen können. Wenn’s also stimmt, dass Meyer verstimmt war, dann wäre sein großartiger Auftritt am Böllenfalltor eine Trotzreaktion gewesen.
Die Dinge liegen aber wohl anders. „Bei mir stand er nicht in der Kritik“, versicherte Breitenreiter nach dem Sieg in Darmstadt. Und genau wie sein Trainer, vermied auch Meyer es, den Sieg zu überhöhen. „Wir sind sehr froh, dass wir nach der Niederlage gegen Bremen die drei Punkte geholt und die richtige Reaktion gezeigt haben. Darauf können wir aufbauen“, sagte der Offensivmann nüchtern.
Die neue Konkurrenz muss er in dieser Form nicht fürchten
Er selbst kann auf die gezeigte Leistung ebenfalls aufbauen, die neue Konkurrenz in Personen von Belhanda und Schöpf braucht ein Meyer in dieser Verfassung jedenfalls nicht im Geringsten zu fürchten. Entscheidend dürfte dabei sein, dass der U21-Nationalspieler seinen Fokus behält. So wie am Samstag. „Es war sehr wichtig, dass wird das erste Tor geschossen haben. Das tat bei den Bedingungen richtig gut. Es war sehr schwierig, auf dem Platz zu spielen. Wir haben den Kampf gut angenommen“, bilanzierte Meyer.
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Der letzte Satz lässt sich gut auf die Gesamtsituation des Vereins übertragen. Angesichts der Widrigkeiten scheint Schalke zusammengerückt zu sein. Das Kollektiv zählt, nicht der Einzelne. Egal, ob er nun Leroy Sané oder eben Meyer heißt. „Meine Leistung sollen andere bewerten, ich halte mich da raus. Ich weiß ohnehin nicht, ob man das an Toren oder Vorlagen messen kann“, meinte der Dribbelkünstler ganz bescheiden. Das kann man aber durchaus. Denn wenn Meyer so gut wie in Darmstadt spielt, fällt es einfach auf.
Auch wenn das Etikett „Ausnahmespieler“ irgendwie nicht ganz zu ihm passen will.