Orlando. Eigentlich sollten die Schalker im Trainingslager Strafläufe absolvieren. Doch vier Profis konnten das abwenden - indem sie besonders laut jubelten.
Ein Spektakel war’s schon, aber nur eine Show von ein paar Minuten: "Kurz und schmerzlos" nannte Johannes Geis seinen Ausflug aufs Basketball-Parkett am Samstag in der ersten Pause des NBA-Spiels zwischen Orlando Magic und Washington Wizard. Der 22-Jährige war Schalkes Vertreter beim Shoot-out der am Florida-Cup beteiligten Vereine.
Allerdings trat Geis nicht wie zuvor erwartet gegen den Leverkusener Kyriakos Papadopoulos an, sondern mit ihm in einem Team: "Wir haben die Deutschen ganz gut vertreten", sagte Geis schmunzelnd - wohl wissend, dass sein Teamkollege Grieche ist. Am Ende versenkte Geis vier von fünf Würfen, "Papa" traf dreimal. Das Spektakel rund um das NBA-Spiel, wo die gesamte Schalker Mannschaft zu Gast war, hatte ihm gefallen: "Toll, was hier abgeht - vielleicht kann man sich für Schalke da etwas abschauen." Zum Beispiel die Cheerleader - die Mädels waren übrigens in Blau gekleidet und machten sich auf dem Parkett ganz gut im Duett mit Schalkes tapsigem Maskottchen "Erwin"...
Schalker sichern sich Training ohne Strafläufe
Eine noch bessere Performance als Geis und Papadopoulos lieferten ihre Teamkollegen Younes Belhanda, Leon Goretzka, Pierre-Emile Höjbjerg und Max Meyer ab. Die mussten zwar nicht auf dem Parkett ran, zeigten dafür aber auf den Rängen vollen Einsatz - indem sie lautstark bei jedem Treffer der Gastmannschaft jubelten. Denn so schaffte es das Schalke-Quartett auf den großen Videowürfel an der Hallendecke - und sicherte dem gesamten Team ein Montagstraining ohne Strafläufe.
Andere Zeit, anderer Ort: In der Florida Mall in Orlando präsentierte sich eine dreiköpfige Schalker Delegation mit Benedikt Höwedes, Klaas-Jan Huntelaar und Alt-Star Gerald Asamoah zu einer Autogrammstunde. Schalke war vorher etwas gespannt, wie groß das Interesse an den Fußball-Stars aus Deutschland in Amerika wohl sein würde - und nachher überwältigt. Marketing-Vorstand Alexander Jobst freute sich über die Begeisterung, die Schalke ausgelöst hatte: "Man muss sich bewusst sein, dass der Stellenwert des Soccer hier nicht so hoch ist wie bei uns." (mit cho)