Gelsenkirchen. . Beim Derby hätte Schalke nach dem Rückstand fast noch einen Punkt geholt. Der Auftritt kann aber nur bedingt Mut machen. Weil nun die Bayern kommen.

Dieser verteufelte Spielplan. Profis und Verantwortliche des FC Schalke 04 stuften die 2:3-Niederlage bei Borussia Dortmund als unglücklich ein, sie fanden es bemerkenswert, dass sie nach dem 1:3-Rückstand und einer Phase, in der nur Ralf Fährmann eine höhere Niederlage verhindert hatte, wieder zurückgekommen waren und fast noch einen Punkt mitgenommen hätten. „Wir haben alles versucht, um den Ausgleich zu erzielen, das ist uns leider nicht gelungen“, meinte Trainer André Breitenreiter. „Trotzdem können wir das sehr positiv sehen. Die Mannschaft hat von der ersten Minute an gebrannt, war gut organisiert und hat alles mit Herz und Leidenschaft gefüllt.“

Schalke könnte sich also trotz der Ergebniskrise der vergangenen Wochen gestärkt fühlen, stünde nach der schweren Aufgabe beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund nicht im nächsten Bundesligaspiel am 21. November die noch schwerere gegen den Tabellenführer Bayern München an. Zurzeit stehen die Schalker auf Platz fünf noch akzeptabel da, die dahinter lauernden Konkurrenten Mönchengladbach (gegen Hannover), Köln (gegen Mainz) und Leverkusen (in Frankfurt) können aber schon am nächsten Spieltag vorbeiziehen – wenn der Normalfall eintrifft und Bayern München auf Schalke siegt.

Leverkusen wird zum Schlüsselspiel

Die Königsblauen wissen zwar, dass die Münchener kürzlich beim 0:0 in Frankfurt auch mal etwas liegengelassen haben, aber es war eben auch das bisher einzige Unentschieden des übermächtigen Spitzenreiters. Deshalb geben sich die Schalker keinen Illusionen hin. „Die Bayern sind die derzeit beste Mannschaft der Welt“, urteilt Manager Horst Heldt. „Das Spiel wird noch intensiver. Viele haben versucht, Mittel gegen die Bayern zu finden, den wenigsten ist es gelungen. Aber wir werden versuchen, uns gegen eine Niederlage zu wehren.“

Im Nachhinein schmerzt besonders noch das 1:1 aus dem Heimspiel gegen Ingolstadt, denn dadurch wird die übernächste Bundesligapartie am 29. November bei Bayer Leverkusen für Schalke zum Schlüsselspiel. Die Aufbruchstimmung nach dem guten Saisonstart ist längst einer gewissen Skepsis gewichen, weil sich Woche für Woche herausstellt, dass die Schalker bei allem Einsatzwillen und aller Entwicklung der Top-Talente Schwächen offenbaren, die kurzfristig nicht abzustellen sein werden. Vor allem im durch Verletzungen dezimierten Defensivbereich stehen die Blau-Weißen nicht geschlossen, wiederholt gestatten sie dem Gegner Pässe in gefährliche Räume (wie am Donnerstag beim 1:1 in Prag), oder sie lassen ihm zu viel Raum in der Luft (wie am Sonntag in Dortmund).

„Wir müssen wieder in die Erfolgsspur kommen und dreifach punkten, aber das wird in den nächsten Spielen nicht einfacher“, meint Linksverteidiger Dennis Aogo. „Man hat beim Derby gesehen: Wenn wir diese Leidenschaft und Emotion auf den Platz bringen, dann ist es schwierig, gegen uns zu gewinnen. Das soll unser Weg sein.“ Wohin dieser Weg führen wird, ist allerdings momentan nicht sicher zu prophezeien.