Hamburg. Schalke-Trainer André Breitenreiter setzte in Hamburg seinen treffsichersten Stürmer auf die Bank. Doch Klaas-Jan Huntelaar schmollte nicht.
Dass er seine Startelf in den zahlreichen englischen Wochen immer wieder ändern würde, hatte Schalke-Trainer André Breitenreiter angekündigt. Nur ein Feldspieler galt als sakrosankt: Torjäger Klaas-Jan Huntelaar. Im Spiel beim Hamburger SV wagte Breitenreiter das Unaussprechliche: Er setzte den topfitten Huntelaar auf die Bank und vertraute Franco Di Santo den Einzelkämpfer-Platz im Schalke-Sturm an. Wollte Breitenreiter Huntelaar kitzeln?
Lob von Schalke-Manager Horst Heldt für Franco Di Santo
Nein, Breitenreiters Begründung war ganz einfach: "Klaas-Jan hat jedes Spiel gemacht, ob in der Vorbereitung oder in den Pflichtspielen. Zudem war er mit der Nationalmannschaft weg. Er hat in den letzten Tagen müde gewirkt", erklärte Breitenreiter und ergänzte: "Ich habe ihm das vor dem Spiel gesagt - und er hat nicht diskutiert. Das ist ein gutes Zeichen." Manager Horst Heldt war nicht überrascht, als er die Aufstellung erfuhr: "Der Trainer hat angekündigt, dass jeder gebraucht wird und seine Möglichkeiten bekommt. Jetzt ist Klaas-Jan wieder frisch." Gleichzeitig lobte Heldt Franco Di Santo: "Er hat überragend gearbeitet. So wie er sich einbringt, ist das Gold wert. Deshalb können wir uns auch mal erlauben, einen Klassespieler wie Klaas-Jan Huntelaar auf die Bank zu setzen."
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Dass Huntelaar nicht schmollte, ist auch ein Geheimnis des gegenwärtigen Erfolges. "Kein Spieler ist beleidigt oder traurig, wenn er nicht spielt. Jeder denkt an das Kollektiv", sagte Johannes Geis. Linksverteidiger Dennis Aogo holte noch etwas weiter aus: "Jeder gibt Vollgas und ich glaube, dass uns das stark macht. Sobald einer versucht, innerhalb der Mannschaft auszubüchsen, dann wird es für uns wieder kritisch."
Huntelaar ist von einem Solo-Trip weit entfernt. Nach dem 1:0-Sieg umarmte er André Breitenreiter innig.